Der glücklichste Ort der Welt

Bregenz/Anaheim. Es ist der ‚glücklichste Ort der Welt‘ der seit Bestehen von rund 730 Millionen Menschen besucht wurde. 1955 eröffnete der Disneyland Park in Anaheim, Kalifornien Tür und Tor. Der Vergnügungspark südlich von Los Angeles, an der Westküste der USA, entstand aus der Idee eines Vaters, der seine Kinder bei einer Karussell Fahrt beobachtete und in Folge einen gigantischen Vergnügungspark für Eltern und Kinder umsetzen wollte.
Walt Disney ließ die Bauarbeiten am 16. Juli 1954 beginnen und investierte 17 Millionen Dollar in sein Projekt, das ein Jahr und einen Tag später eröffnet wurde. Heute ist der gigantische Park in zwei Themenparks aufgeteilt, der originale Disneyland Park und der California Adventure Park. Walt Disneys Idee nahm gigantische Ausmaße an und was einst als kleine Idee um Kinder glücklich zu machen startete, ist zwischenzeitlich ein Großprojekt das 65.700 Menschen mit Jobs versorgt und zahlenden Eltern ganz schön tief in die Tasche greifen lässt.
Zucker liegt in der Luft
Disneyland ist organisierter Spaß vom Start bis zum Ende und neben einer guten Portion Humor muss man vor allem Geduld mitbringen. Wer früh ankommt, mindestens 40 Minuten vor Parköffnung, hat etwas mit vielen anderen, aufgeregten Menschen gemein. 25 Dollar kostet es um die Parketage zu erreichen, die nach Disney Charakteren benannt ist und weitere 160 Dollar für eine Person, die zwischen den zwei Parks hin und her hoppen möchte. Volles Vergnügen, voller Preis. Wer es mit dem Shuttle bis zum Park Eingang geschafft hat kann sich optimal auf die Parks vorbereiten, die morgendliche Wartezeit beträgt gut und gerne 40 Minuten um den Vergnügungspark zu erreichen.
Spätestens mit dem Eintreffen auf der ‚Main Street‘ wird man allerdings für die lange Wartezeit entschädigt. Tief ein- und ausatmen – der Geruch von frischem Popcorn und Süßigkeiten liegt in der Luft von Disneyland. Es ist die Welt aus Zucker, Plüsch und Plunder die Kinder- und Erwachsenenherzen ganz gleich in ihren Bann zieht. Main Street ist die Straße in das Herz von Disneyland.
Zwischen Mickey Maus Brezeln für knapp fünf Dollar und Mickey Maus Waffel-Frühstück für dreizehn Dollar, kann man einen Blick auf die Parade erhaschen, die neben gut gelaunten Musikern die wichtigsten Disney Charaktere aufgeregt hüpfend und winkend erspähen lässt. Zu diesem Zeitpunkt steigt die Aufregung nicht nur in Kindern, sondern auch in Erwachsenen, die sich an die guten alten Comic-Taschenbücher und Trickserien aus der Kindheit erinnern.
Geduld als wichtigste Tugend
Aufgeregt vor den ersten Fahrten wird man allerdings schnell in die Realität zurückgeholt. 50 – 120 Minuten sind keine Seltenheit für Warteschlangen vor den Fahrgeschäften. Disneyland hat die Schlangen zwar perfekt mit Rundungen und langen Wegstrecken ausgelegt, eine App ermöglicht den virtuellen check der Wartezeiten, der Park hinkt hier aber entertainmentmäßig weit hinterher. Gestresste Eltern versuchen für ihre Sprösslinge die Wegzeit mit Spielen am Handy oder kleinen Snacks zu verkürzen, die Realität trifft sie dennoch hart, kein Kind wartet gerne stundenlang auf ein fünf Minuten Fahrgeschäft. Die Realität ist auch – Disneyland bietet eine Vielzahl an „amusement rides“, bis zu acht pro Tag sind aber realistisch. Der Park ist in kleinere Länder unterteilt.
Fantasyland etwa bietet – fast zu sagen – das traditionelle Disneyland. Dumbo der fliegende Elefant, Alice im Wunderland, Peter Pans Flug oder die Tee Tassen Party. Mickeys Toontown ist besonders für die ganz Kleinen geeignet und lässt einen wichtigen Traum wahr werden – das Treffen mit der echten Mickey Maus. Nichts passiert in Disneyland einfach so. 22 Minuten Wartezeit bis man es zu Minnie Maus schafft, die gemütlich im Garten ihres Hauses mit einer Tasse Tee sitzt.
Eine Schlange von Eltern mit aufgeregten Kindern die ihren Star zum ersten Mal live treffen und ein kurzes Bild, ein Händeschütteln oder eine Umarmung möglich macht. Mickey Maus ist etwas begehrter als Minnie. Bevor man die berühmteste Maus der Welt trifft, spaziert man durch sein Haus, erlebt das, was man eigentlich nur aus dem Comic kennt. In einem kleinen Raum steht er dann, ziemlich kurz gewachsen, die lauten Kinderstimmen verstummen und man hört aufgeregtes Flüstern. Ein Schnappschuss, ein Hände schütteln und raus aus der wunderbaren glücklichen Welt in die harte Realität zwischen Warteschlangen und ganz kräftig, saftigen Preisen.
Marketing und Spaß
Disneyland ist perfekt, organisiertes Marketing. Nichts passiert zufällig, alles ist geplant. Es ist ein Wunderland mit dem Duft von frischen French Fries, Zuckerwatte und Popcorn. Eine Geduldsprobe bei Fahrtgeschäften und ein Treffen mit Kindheitserinnerungen. Wer sich bewusst ist, dass lange Wartezeiten und ein fetter Griff in die Brieftasche am glücklichsten Ort der Welt zum Tagesprogramm gehören, der wird nicht enttäuscht. Disneyland ist etwas, das man gesehen haben muss, auch wenn es vielleicht nicht ganz so ist, wie man es erwartet hat.
(Bericht: Dniela Lais)
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