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Der gemeinnützige Wohnbau zieht nach Viktorsberg

Das Grundstück für die Anlage unterhalb von Kloster, Hotel Viktor bzw. Gasthaus Schöne Aussicht
Das Grundstück für die Anlage unterhalb von Kloster, Hotel Viktor bzw. Gasthaus Schöne Aussicht ©Christof Egle
 Im kommenden Jahr soll der Start für eine gemischte Wohnanlage erfolgen 
Wohnbau Viktorsberg

 

Viktorsberg. Seit Jahren kennen die Grundstückspreise in Vorarlberg nur eine Richtung: Steil nach oben. Eine Entwicklung die ebenfalls vor dem vermeintlich beschaulichen Viktorsberg mit seinen etwas mehr als 400 Einwohnern nicht halt gemacht hat. „Die Bodenpreise sind in letzter Zeit geradezu explodiert“, bringt es Bürgermeister Philibert Ellensohn auf den Punkt. Dies bedeutet für die Gemeinde schlicht Abwanderung von jungen Familien. „Wer keinen Bauplatz hat, der kann in der Regel keinen kaufen und zieht in der Folge ins Tal“, fasst Ellensohn die Lage kurz zusammen. Für Viktorsberg langfristig eine fatale Entwicklung, der Gemeinde, der Schule und den Vereinen geht der Nachwuchs abhanden. Auf jeden Fall Grund genug, um bereits 2017 proaktiv den Bedarf an leistbaren Wohnraum abzufragen, seit damals wird auch eine Bewerberliste geführt, die seitdem im niedrigen zweistelligen Bereich schwankt.

Seit dieser Bedarfserhebung laufen auch Bemühungen leistbaren Wohnraum in der Gemeinde zu schaffen, was nun in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden soll. Auf einem 1460 Quadratmeter großen Grundstück im Dreieck unterhalb des Klosters, des Hotel Viktor sowie des Gasthauses „Schöne Aussicht“ beabsichtigen die Firma Wilhelm und Mayer in Zusammenarbeit mit der Wohnbauselbsthilfe eine gemischte Wohnanlage, die erste ihrer Art in Viktorsberg, zu errichten. Geplant ist ein vierstöckiger Bau inklusive Tiefgarage und Lift mit maximal zwölf Wohnungen. Die genaue Zahl ist ebenso noch offen wie die Aufteilung zwischen Eigentums – bzw. Mietkaufwohnungen. Hier sollen noch die genauen Möglichkeiten und Bedürfnisse der aktuellen Wohnungswerber abgefragt werden. Auf jeden Fall bemüht man sich die Anlage in das bestehende Ortsbild bestmöglich zu integrieren, so ist neben einem Satteldach auch eine Schindelbauweise und eine großzügige Grünfläche mit Spielmöglichkeiten geplant, wie erst vor wenigen Tagen in der erforderlichen Bauverhandlung erläutert wurde. Da in der Verhandlung keine entscheidenden Einsprüche eingelegt wurden, scheint das Projekt mit Baustart 2022 und Einzug 2023 soweit auf Schiene.

Die Vergabe der Wohnungen wird dann über die Gemeinde, gemäß den Bestimmungen des Landes, erfolgen. Da dies für Viktorsberg komplettes Neuland darstellt, wird man diesbezüglich eine Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde Rankweil, die mit solchen Vergaben über langjährige Erfahrungen verfügt, anstreben. Das Grundziel ist für Bürgermeister Ellensohn aber klar: „Wie in anderen Anlagen in vergleichbaren Kleingemeinden, die wir uns auch angeschaut haben, sollen hier keine Ferienwohnungen oder Investorenobjekte, sondern primär leistbarer Wohnraum für junge Viktorsberger Familien geschaffen werden.“ CEG

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