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Der Erfolg von Samsung macht Apple nervös

Phil Schiller, hier bei der Präsentation des iPad mini, lässt kein gutes Haar an Android und Samsung.
Phil Schiller, hier bei der Präsentation des iPad mini, lässt kein gutes Haar an Android und Samsung. ©AP
Einen Apple-Manager zum Interview zu bewegen, ist ein schwieriges Unterfangen. Der Konzern ist verschwiegen. Zur erwarteten Vorstellung von Samsungs neuem Flaggschiff-Smartphone Galaxy S4 scheint bei Apple jedoch Ausnahmezustand zu herrschen.
Rummel um Samsungs neues Flaggschiff Galaxy S4

Samsung erwartetes neues Galaxy-Smartphone treibt Rivale Apple zur Reaktion. Kurz vor der anstehenden Vorstellung des neuen Spitzenmodells Galaxy S4 äußerte sich Apples Marketing-Chef Phil Schiller in mehreren großen US-Medien. Er preist darin das eigene iPhone an und attackiert die Konkurrenz. Der Vorstoß überrascht, denn normalerweise ist der kalifornische Elektronikkonzern für seine Verschwiegenheit bekannt.

“Wenn alles nichts hilft, mach die Konkurrenz schlecht”

“Unsere Produkte sind innovativ und die Kunden kaufen sie”, sagte Schiller der Finanznachrichten-Agentur Bloomberg. Es würden viermal so viele Nutzer von Android-Smartphones zum iPhone wechseln als umgekehrt, führte er aus. Das Apple-Smartphone biete Nutzern ein besseres Erlebnis als Geräte mit dem Google-Betriebssystem, erklärte Schiller parallel im “Wall Street Journal”. Bei Android-Geräten müssten Nutzer sich erst bei verschiedenen Diensten anmelden, während beim iPhone alles aus einer Hand komme, erklärte Schiller.

iPhone verliert bei der Hardware

Damit zielt Apple indirekt auch auf Samsung. Wenn der südkoreanische Hersteller in der Nacht zum Freitag wie erwartet sein neues Galaxy S4 vorstellt, wird es mit Android-Software laufen. Das Smartphone gilt schon vor seinem Erscheinen als der schärfste Rivale von Apples iPhone 5. Nach unbestätigten Berichten wird es mit einer Bildschirmdiagonale von 5 Zoll größer sein als das iPhone und mit 13 Megapixeln auch eine höher auflösende Kamera besitzen. Apples aktuelles Spitzenmodell kommt auf 4 Zoll und 8 Megapixel.

Apple macht nach wie vor den größten Profit

Zwar hat sich Samsung bereits zum größten Smartphone-Hersteller der Welt aufgeschwungen. Doch Apple ist bei den teuren Topgeräten nach wie vor führend und dadurch hochprofitabel. Nach Daten der Marktforschungsfirma Strategy Analytics verkaufte sich das iPhone 5 im Weihnachtsquartal fast doppelt so gut wie das aktuelle Samsung-Flaggschiff Galaxy S3. Samsungs Hoffnung ist nun, dass sich das Blatt mit dem S4 wendet. Denn bis zu einem Konter von Apple dürfte es dauern: Zuletzt hatten die Kalifornier ihre neuen Smartphones regelmäßig im Herbst auf den Markt gebracht.

Zielscheibe für Malware: Vor- oder Nachteil?

Android-Smartphones würden oft als “Gratis-Ersatz” für einfache Handys verteilt, stichelte Apple-Manager Schiller im “Wall Street Journal”. Android-Hersteller bauten Smartphones mit großen Bildschirmen, damit sie stärkere Akkus für längere Laufzeiten wie beim iPhone 5 einbauen können, behauptete er. Er hatte Android schon vergangene Woche aufs Korn genommen, als er bei Twitter auf einen Experten-Bericht verwies, demzufolge die meisten Schadprogramme für mobile Geräte auf Android zielten.

Samsung ist auf der Android-Welle groß geworden: Rund jedes dritte Smartphone kommt von den Südkoreanern. Das bei Google entwickelte freie Betriebssystem ist der klare Marktführer bei Smartphones. Zuletzt lief es auf rund 70 Prozent der abgesetzten Computerhandys. Das iOS-System von Apples iPhones hält stabil knapp 20 Prozent am Markt. Den Rest teilen sich unter anderem Blackberry und Microsofts Windows Phone.

Hintergrund: Die Aktie von Apple verliert an Wert

Schillers Vorstoß spielt sich vor dem Hintergrund eines eingebrochenen Aktienkurses ab. Der Kurs schrumpfte von in der Spitze 705,07 Dollar auf 428,35 Dollar zum Börsenschluss am Mittwoch. Dagegen konnte Samsung zulegen. Anleger drängen darauf, dass Apple mehr von seinem riesigen Geldberg ausschüttet, den der kalifornische Konzern dank der satten Profite von iPhone und iPad in den vergangenen Jahren angehäuft hat. (dpa)

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