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Der Dirigent muss Allrounder sein

Konnte mit seiner Leistung als Dirigent die Prüfungskommission überzeugen: Christian Mathis
Konnte mit seiner Leistung als Dirigent die Prüfungskommission überzeugen: Christian Mathis ©Harald Hronek
Dirigentenausbildung - Konzertdiplom im Ramschwagsaal

Öffentliche Diplomprüfung als Master-Abschluss für Christian Mathis aus Düns.
(amp) Nach seiner achtsemestrigen Dirigentenausbildung am Leopold Mozart-Zentrum der Augsburger Universität stellte sich der stellvertretende Landeskapellmeister und Dirigent der Altenstädter Musik, Christian Mathis aus Düns einer öffentlichen Abschlussprüfung im Ramschwagsaal in Nenzing. Mathis hatte dazu sein eigenes “Ad hoc Walgau”-Orchester aus erfahrenen Musikern der Region, Musiklehrern, Konservatoriumsstudenten und fortgeschrittenen Musikschülern zusammengestellt und mit diesen vor Publikum gearbeitet. Zahlreiche Blasmusikfachleute, Freaks und Kiebitze nützten die Gelegenheit, um Mathis bei seiner Arbeit über die Schultern und buchstäblich auf die Finger zu schauen. Das Ergebnis war in mehrfacher Hinsicht auch für die Jury mit dem Holländer Komponisten und Ausbildungsleiter Maurice Hamers, dem deutschen “Blasmusik-Guru” Lothar Uth und Landeskapellmeister Thomas Ludescher – selbst einer der bislang drei Vorarlberger Uni-Absolventen – beeindruckend. Hamers packte in seiner Gesamtbeurteilung zu den Leistungen von Christian Mathis die Erwartungshaltung an einen Dirigenten ein: “Mit den besseren Ausbildungsmöglichkeiten der Musiker durch das Musikschulwesen sind auch die Anforderungen an die Dirigenten gestiegen. Ein Dirigent muss ein Allrounder sein. Schlagtechnik allein genügt nicht, er sollte zumindest ein Instrument gut beherrschen, eine Ahnung von Instrumentierung haben und auch Führungsqualitäten mit sich bringen. Von einem Dirigenten wird auch erwartet, dass er stilistisch bei der Auswahl des Programmes für das Dorffest, für die kirchliche Feier und für das Konzertprogramm eine “glückliche” Hand und Gespür für den Anlass und das Machbare hat. Schlussendlich muss der Dirigent aber auch Psychologe und Botschafter in einem sein, um seine Musiker von seinen Ideen überzeugen und sie auch begeistern zu können”.
Dass Christian Mathis diesem Dirigenten-Anforderungsprofil mehr als gerecht wird, bewies er mit seiner öffentlichen Diplomprüfung eindrucksvoll. Und warum gibt es so wenig Dirigentinnen am Pult der Blaskapellen. “Dirigentinnen müssen um vieles besser sein als ihre männlichen Kollegen um vor einer Kapelle zu bestehen”, weiß Hamers aus Erfahrung. Dennoch schaffen es immer wieder enthusiastische Musikerinnen, erfolgreich am Dirigentenpult zu stehen. Die Männerdomäne ist aber auch in der Augsburger Uni-Dirigentenklasse übermächtig.

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