Fabrice Kebour, der Lichtdesigner der Produktion Die Passagierin, bevorzugt reduzierte Töne. Schwarz, Weiß und alle dazwischenliegenden Schattierungen hatten die Beleuchter somit zu ermöglichen. Alfred Hager arbeitet mit einem acht- bis zehnköpfigen Team, trumpft grad so gern auch mit der ganzen Farbpalette auf, hat als Beleuchtungsmeister aber jedenfalls seinen Traumberuf gefunden.
Fast alles möglich
Der, der das Licht für Opern, Musicals, aber auch für Kongresse und Shows anknipst, war schon als Kind ein richtiger Bastler, hat Elektrotechniker gelernt, an Radios und Fernsehgeräten getüftelt was es nur zu tüfteln gab und hat dann umgesattelt. Seit 15 Jahren arbeitet er bei den Bregenzer Festspielen, ist Ansprechpartner für Regisseure, Lichtdesigner und Ausstatter und weiß, dass technisch schon fast alles möglich ist. Wie weit man geht, sei dann schließlich eine Frage des Geldes und die werde auf anderen Etagen beantwortet. Als regelmäßiger Besucher der Opern- und Theaterproduktionen wäre man ohnehin davon ausgegangen, dass die Festspieltechniker alles draufhaben, was auf dem Gebiet gerade erst entwickelt wurde. Dass konservative Systeme und deren Beherrschung in der Zeit, in der Künstler und Architekten fast nur noch von LED sprechen, allerdings genau so oder fast noch wichtiger sind, darf man sich dabei aber ruhig vor Augen halten. Alfred Hager zählt zu jenen Vertretern des Teams hinter der Bühne, die sich auch gerne einmal vor das Podium schleichen, sich Arbeitszeit freischaufeln, um die Stücke auch sehen zu können. Das Thema der Oper Die Passagierin, die von KZ-Haft, Schuld und Erinnerung handelt und heute Abend Premiere hat, sei ihm schon sehr nahegegangen. Ansonsten ist es so, dass wir in erster Linie daran denken, wie wir die eine oder andere Szene lösen und nicht so sehr an die gesamte Handlung. Den Kopf frei bekommt Alfred Hager bei leichter sportlicher Betätigung, beim jeweiligen Herbsturlaub mit Ehefrau Brigitte, den man sich nach der Festspielsaison gönnt, im Alltag, beim Rasenmähen, beim Blick auf den inspirierenden Sonnenuntergang etc. Ich jammere nie über das Wetter und habe kein Problem damit, dass ich einen großen Teil der schönsten Jahreszeit auf dunklen Bühnen verbringe.
Im grünen Bereich
Schauspieler oder Sänger, die besonders abergläubisch sind (was man Künstlern ja gerne nachsagt), dürfen sich bei Alfred Hager im Übrigen sicher fühlen. Die Angst vor herabstürzenden Schweinwerfern sei völlig unbegründet. Da löst sich nichts, und wenn das Unmögliche einmal eintreffen würde, dann fällt das Ding sofort in ein Seil. Lichttechnisch ist bei den Festspielen somit alles im grünen Bereich. Privat verhält es sich für den Beleuchtungsmeister Alfred Hager ähnlich. Dass die Ehefrau akzeptiert, dass der Beruf nicht wirklich familienfreundlich ist, dafür ist er ihr sehr dankbar und ergreifen würde er ihn jederzeit wieder.
ZUR PERSON
Alfred Hager
Beleuchtungsmeister bei den Bregenzer Festspielen
Geboren: 5. Februar 1959
Ausbildung: Ausbildung zum Elektriker, Radio- und Fernsehtechniker, Beleuchtungsmeisterprüfung, seit 1995 bei den Bregenzer Fesptspielen
Familie: verheiratet Wohnort: Möggers
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