Der Bleichehof war einst im Besitz der Montforter Grafen und bot über Jahrhunderte hinweg Arbeitsplätze in Meiningen.
Feldkirch/Meiningen. Die Geschichte des Bleichehof in Meiningen ist eng mit dem Feldkircher Ratsherren und Kaufmann Jakob Hutsch (1645 bis 1726) verbunden. Er hat im Jahr 1683 den Bleichehof gegen einen Zins von 80 Gulden von der österreichischen Hofkammer zu Lehen erhalten. Auf dem Großteils unfruchtbaren Grund errichtete Hutsch eine Naturbleiche. Im Bleichehof wurden die Gewebe (meist aus Leinen) auf den Rasen ausgebreitet, im Sonnenlicht öfters mit Wasser besprengt und von Zeit zu Zeit umgewendet. Die Qualität der hier geleisteten Arbeit wurde bald bekannt und Fabrikanten aus dem Appenzell und dem Santkgallischen Raum ließen ihre Erzeugnisse vorzugsweise in Meiningen bleichen. Hutsch war auch ein tatkräftiger Förderer und Wohltäter sowie Initiant der Meininger Dorfschule 1723. Dies veranlasste Kaiser Leopold I., den “gemeinnützigen Unternehmer” 1698 Jakob Hutsch in den Adelsstand mit Prädikat “von Adlersburg” erheben. 1701 erhielt Hutsch den Bleichehof als Erblehen für seine Nachkommen.
Niedergang
Der Niedergang der Bleiche in Meiningen begann zu Beginn des 19. Jahrhunderts, als Chlor im Bleicheverfahren eingesetzt wurde. Trotz schneller Modernisierung der Bleiche erholte sich der Betrieb nicht mehr. 1867 wurde die Bleiche geschlossen und eine mechanische Baumwollweberei eingerichtet. Nach verschiedenen Verwendungen als Theatersaal und Turnsaal wurde das Fabrikgebäude nach dem Krieg endgültig aufgelassen. Heute befindet sich der Bleichehof im Besitz von Erich Gohm.
(Quellen: “Meiningen eine Dorfgeschichte” und “Meiningen, aus der Geschichte einer Grenzgemeinde”)
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