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Der Beruf soll Freude machen

Danielle Kozar ist mit ihren selbst genähten Naturkissen am Eingang der Fußgängerzone Marktstraße auf dem Markt.
Danielle Kozar ist mit ihren selbst genähten Naturkissen am Eingang der Fußgängerzone Marktstraße auf dem Markt. ©Edith Rhomberg
 Danielle Kozar gründete ihr eigenes Nähatelier - der Markt ist die ideale Ergänzung.
Danielle Kozar, Naturkissen

 

Dornbirn. Als Danielle Kozar nicht fand, wonach sie suchte, sagte sie kurzerhand: „Dann nähe ich das eben selbst“. Gesagt, getan. Das war aber noch nicht der Startschuss zu ihrer späteren Geschäftsidee, die sie nun jeden Samstag mit ihrer umfangreichen Kollektion von wohlriechenden Naturkissen auf den Markt nach Dornbirn führt. Also der Reihe nach: „Meine erste Tochter kam 1997 als Frühchen zur Welt. Wärme war von Anfang an lebenswichtig und später, zu Hause, sollte ein gesunder, erholsamer Schlaf Kind und Mama gleichermaßen stärken“. Danielle wusste von der positiven Wirkung von Kräutern. Für ihre Erstgeborene nähte sie also das sogenannte Babynest für das Bettchen und für sich selbst das Stillkissen. Als Füllung wählte sie eine Mischung aus wärmender Hirse und Kräutern, zum Beispiel Lavendel. Was sich beim ersten Kind bewährte, funktionierte auch bei der zweiten Tochter von Danielle und ihrem Mann Hans Kozar. Verwandte und Bekannte interessierten sich ebenfalls für die duftenden, wohltuenden, mit aparten Stoffen überzogenen Kissen in verschiedenen Größen und Formen. Der Kreis der zufriedenen Kunden wuchs und ermutigte die Hohenemserin schließlich zur Gründung des eigenen Nähateliers. Nicht zuletzt wollte sie damit, als die Kinder heranwuchsen, etwas zum Familienbudget beisteuern und das Risiko, das sie damit einging, erschien ihr überschaubar.

 

Handwerk als Beruf

„Mach das, was dir Freude macht“, sagte seinerzeit der Vater zur Tochter, als es um die Berufswahl von Danielle ging. Nicht auf das Geldverdienen sollte sie in erster Linie achten, meinte der aus Kärnten Stammende, der zwar selbst genau aus diesem Grund mit 16 nach Hohenems kam. Er war Teil der jungen Kärntner und Steirer, Mädchen wie Burschen, die in den Fünfzigerjahren hier Arbeit fanden und sich später mit Ausdauer und Fleiß etwas Eigenes aufbauen konnten. Seine Frau stammt aus der kanadischen Provinz Quebec, daher der französische Vorname von Tochter Danielle.

Die inzwischen 46-Jährige entschied sich für eine Ausbildung zur Näherin bei Wallmann Mode, einer Firma, die dank hochwertiger Erzeugnisse heute noch existiert. Das Nähen mit handwerklichem Geschick gefiel ihr ausgesprochen gut. Was mit der Zeit fehlte, waren Begegnungen und der Austausch mit anderen Menschen. Beides verbindet sie nun. Die Arbeit im Nähatelier, das in ihrem Haus in Hohenems Platz hat und die persönliche Beratung ihrer Kundinnen und Kunden auf dem Markt. „Nicht selten werden sie zu Stammkunden“, freut sie sich. Selbst bei Regen scheint das Geschäft gut zu laufen: „Bei dir findet man immer etwas, was man brauchen kann“, weiß eben eine Kundin. Und im Vorbeigehen sagt Wolfgang Ties, ein Kunde: „Ich bringe demnächst mein Kissen zum Auffüllen vorbei. Es hilft mir zum Entspannen“, bestätigt er die gewünschte Wirkung.

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