FELDKIRCH Der Annenaltar des Feldkircher Künstlers Wolf Huber im Dom ist eines der herausragenden Werke der Donauschule. Werner Gerold warf im Rahmen der Themenführung „Freitag um 5“ einen präzisen kunsthistorischen Blick auf das einmalige Werk.
In gemeinsamer Betrachtung erlebten die Teilnehmer der Führung den Zauber und die Einzigartigkeit des Altars und tauchten in die abenteuerliche Geschichte des Kunstwerks und ins Leben und Werk Wolf Hubers ein. Vieles macht den Annenaltar einzigartig. Da ist zunächst die Verehrung von Anna, der Mutter von Maria, die außergewöhnlich ist. Im Altarwipfel ist eine Skulptur von Anna mit Maria und Jesus zu sehen, etwa 80 Zentimeter hoch in Lindenholz. Darunter befinden sich zwei aufklappbare Flügelfenster im Altar, auf denen besondere biblische Szenen dargestellt sind. Auf der Außenseite oben rechts ist zu sehen, wie der kinderlose Joachim im Tempel ein Opferlamm darbringen möchte, dort aber abgewiesen wird. Oben links ist zu sehen, wie Joachim zu seiner Schafherde zurückgekehrt ist, wo ihm ein Engel erscheint. Wenn sich Joachim mit seiner Frau Anna in der Goldenen Pforte in Jerusalem treffe, werde diese schon bald ein Kind erwarten.
Die Natur trauert mit
Bild 3 unten rechts zeigt, wie Ihnen der Messias in der Goldenen Pforte erscheint, Bild 4 unten links zeigt die Geburt der Gottesmutter Maria. Klappt man die Seitenflügel auf, so ist im Inneren die Beweinung Christi abgebildet. Diese ist vor einer grandiosen Bergwelt in Szene gesetzt, wobei es sich um die Drei Schwestern handeln könnte. Zahlreiche Personen sind in der Szene zu sehen: Die Gottesmutter Maria in einem blauen Mantel, Johannes der Evangelist, Josef von Arimathäa sowie in der Mitte Maria Magdalena in einer niederländischen Tracht, die Jesu Arm hält und Balsam in seine Wunde träuft. Bemerkenswert ist ihr versteinerter Blick und der riesige Himmel. Die Natur ist wichtiger Bestandteil des Geschehens, sie verspricht eine lichte Zukunft nach dem überwundenen Leid. Auch Dompfarrer Rudolf Bischof erkennt in der Szene Feldkirch an der Ill.
Kunsthistorisch wertvoll
Der Annenaltar im Feldkircher Dom ist von 1515 bis 1521 entstanden und überrascht für seine Zeit durch seine einzigartigen Landschaftsdarstellungen und 3D-Perspektiven. Wolf Huber gilt als einer der ersten Künstler mitteleuropäischer Kunstgeschichte, der auch reine Landschaftszeichnungen entwarf. Zahlreiche Personen wie Jutta Gnaiger verfolgten die Ausführungen über den Annenaltar im Feldkircher Dom. HE
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