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Deloitte-Studie: Teuerung zwingt Österreicher zum Sparen bei Weihnachtsgeschenken

Die starke Inflation zwingt Österreichs Bevölkerung zum Sparen an Weihnachten.
Die starke Inflation zwingt Österreichs Bevölkerung zum Sparen an Weihnachten. ©Canva (Sujet)
Die anhaltende Inflation trübt heuer die Weihnachtsstimmung vieler Menschen in Österreich. Laut einer aktuellen Studie des Beratungsunternehmens Deloitte Österreich wollen zahlreiche Konsument:innen zu den Feiertagen deutlich sparsamer sein als in den Jahren zuvor. Besonders betroffen sind der stationäre Einzelhandel und die Gastronomie, während die Spendenbereitschaft trotz angespannter Lage weitgehend stabil bleibt.

Rund 500 Österreicher:innen wurden im Rahmen der Deloitte-Umfrage befragt. Das Ergebnis: Bei knapp der Hälfte leidet die Vorfreude auf den Weihnachtseinkauf unter den hohen Preisen. Sechs von zehn geben an, dass die Teuerung ihre Ausgaben direkt beeinflusst. Besonders der Einzelhandel spürt die Zurückhaltung – 34 Prozent der Befragten wollen ihr Budget hier reduzieren.

„Viele Händler versuchen mit Rabatten und Aktionen gegenzusteuern. Das drückt jedoch die Margen und erschwert kleineren Betrieben das Überleben“, erklärt Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich.

Sparmaßnahmen in mehreren Lebensbereichen

Auch die Gastronomie ist vom Sparkurs betroffen: 31 Prozent der Konsument:innen planen hier geringere Ausgaben als im Vorjahr. Bei den Geschenken selbst wollen 28 Prozent sparen. Als Hauptgründe nennen die Befragten sowohl die anhaltend hohe Inflation (48 %) als auch ihre persönliche finanzielle Situation (48 %).

Laut Harald Breit, CEO von Deloitte Österreich, müssen viele Haushalte bereits im Laufe des Jahres Rücklagen bilden, um sich die Weihnachtszeit leisten zu können: „Knapp die Hälfte der Befragten spart gezielt für Weihnachten. Bei mehr als einem Viertel ist das eine direkte Folge der Inflation.“ Auch geplante Weihnachtsurlaube fallen für viele aus – vor allem wegen der gestiegenen Preise im Wintertourismus.

Online-Handel profitiert vom Preisbewusstsein

Das durchschnittliche Geschenkebudget liegt heuer zwischen 100 und 500 Euro. Besonders beliebt sind Gutscheine (30 %), Geldgeschenke (27 %) und gemeinsame Erlebnisse (26 %). Die Kaufentscheidung wird überwiegend vom Preis bestimmt (56 %), während Nachhaltigkeit (12 %) und Regionalität (11 %) zunehmend an Bedeutung verlieren.

Fast die Hälfte (46 %) der Befragten kauft ihre Geschenke online, während der stationäre Handel auf 41 Prozent kommt. „Das erhöhte Preisbewusstsein spielt vor allem günstigeren Online-Anbietern in die Hände“, so Hegedüs. Um gegenzusteuern, empfiehlt sie dem Handel, auf persönliche Beratung und ein stärkeres Einkaufserlebnis vor Ort zu setzen.

Trotz starker Inflation: Spendenbereitschaft bleibt stabil

Trotz aller Sparmaßnahmen zeigen sich viele Österreicher:innen solidarisch. 41 Prozent planen, einen Teil ihres Weihnachtsbudgets zu spenden – ein Wert, der dem Vorjahr entspricht. Unterstützt werden vor allem Kinderhilfsorganisationen (38 %), soziale Projekte in Österreich (31 %) und Tierschutzinitiativen (29 %).

„Es ist bemerkenswert, dass viele trotz knapper Budgets an der Spendenbereitschaft festhalten“, sagt Breit. „Allerdings zeigt sich auch: Wenn Haushalte sparen, bremst das das Wirtschaftswachstum. Eine wirtschaftliche Trendwende ist dringend nötig, um diese Abwärtsspirale zu stoppen.“

(Red.)

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