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Debütantenpaar mit Down-Syndrom tanzt am Wiener Opernball 2023

Antonia Bögner und Christoph Juresa eröffnen beim Wiener Opernball 2023.
Antonia Bögner und Christoph Juresa eröffnen beim Wiener Opernball 2023. ©Susanna Franner
Das Debütantenpaar Antonia Bögner und Christoph Juresa vom Verein „Ich bin O.K.“ eröffnet beim Wiener Opernball 2023.
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Am 16. Februar 2023 eröffnet wieder ein Debütantenpaar aus dem Verein „Ich bin O.K.“ den Opernball in der Wiener Staatsoper. Die beiden jungen Erwachsenen leben mit Dandy-Walker-Syndrom resp. Down-Syndrom und haben ihre Leidenschaft für den Tanz schon früh entdeckt.

Antonia Bögner tanzt am Wiener Opernball

Antonia Bögner wurde 1998 in Wien geboren, besuchte eine Wiener Mittelschule und nach einem Berufsvorbereitungslehrgang die „Inklusive Lehrredaktion“ beim „Kurier“. Seit 2014 macht sie Assistenz- und Bürotätigkeiten in diversen (kulturellen) Einrichtungen, seit 2022 ist sie bei „Ich bin O.K.“ Social-Media-Assistentin und macht bei der TV-Sendung „Na (ja) genau“ den Videoschnitt.

Sie fotografiert und filmt gerne und tanzt seit 2010 bei „Ich bin O.K.“ mit. Nach einer Pause besucht sie seit 2019 wieder die O.K.-Tanzkurse, seit 2022 die Intensivklasse, aus der die Company-Produktionen besetzt werden.

Christoph Juresa begann bei „Ich bin O.K.“ in Wien zu tanzen

Christoph Juresa wurde 1999 geboren, besuchte die Hans Radl Schule und die ITA, hat in diversen gastronomischen Betrieben im Service mitgearbeitet und macht seit 2021 eine Ausbildung im Einzelhandel.

Er hört gerne Musik und geht oft ins Kino. Er hat schon 2003 bei „Ich bin O.K.“ zu tanzen begonnen und ist unter anderem im Theater in der Josefstadt in Wien und im Akademietheater aufgetreten. Von 2006 bis 2013 hat er sich mehr fürs Reiten und Voltigieren interessiert. Seit 2013 besucht er wieder regelmäßig Kurse bei „Ich bin O.K.“, derzeit sogar fünf Kurse in der Woche.

Gemeinsam sind sie ab März 2023 als Königspaar im Tanzstudio-Stück „Der goldene Faden“ im Wiener Akzent zu sehen.

Verein „Ich bin O.K.“ in Wien wurde 1979 gegründet

Der Kultur- und Bildungsverein „Ich bin O.K.“ in Wien wurde im Jahr 1979 gegründet und hat es sich seitdem zur Aufgabe gemacht, Menschen mit Behinderung einen gleichberechtigten Stellenwert im kulturellen Leben zu ermöglichen, soziale Barrieren abzubauen und Sensibilität für eine inklusive Gesellschaft zu fördern.
Im „Ich bin O.K.“-Tanzstudio in Wien werden wöchentlich 21 Kurse angeboten; alle zwei Jahre wird mit über 100 Mitgliedern eine große Bühnenproduktion erarbeitet.
2010 haben die künstlerischen Leiter, Hana Zanin Pauknerová und Attila Zanin, die Dance Company für Tänzer mit fortgeschrittenem Können gegründet; diese bringt ebenfalls alle zwei Jahre eine große Produktion heraus.
Darüber hinaus bietet „Ich bin O.K.“ für für junge Menschen ab 20 Jahren, die mit einer Lernschwierigkeit leben, eine fundierte Ausbildung als Tänzer und Tanzassistent an.

Debütantenpaar mit Down-Syndrom am Wiener Opernball

„Ich wäre selbst nie auf die Idee gekommen“, sagt Antonia Bögner (* 1998). Nie im Traum hätte sie daran gedacht, einmal den Wiener Opernball zu eröffnen. Dementsprechend aufgeregt ist sie schon jetzt. Vor dem Walzer hat sie keine Angst, aber die Choreografie möchte sie vor dem großen Tag noch gut üben.

Ihr Tanzpartner ist Christoph Juresa (* 1999). Er ist seit 2003 mit größter Freude und Einsatz bei „Ich bin O.K.“ dabei. 2021/22 spielte er den Zauberer in „Alice im Wünsche-Land“. Auch ihm bereitet der Walzer keine Probleme, besucht er doch unter anderem den „Ballroom Dance“-Kurs bei „Ich bin O.K.“.

„Ich bin O.K.“: Lange Geschichte mit dem Wiener Opernball

Den Verein „Ich bin O.K.“ verbindet eine lange Geschichte mit dem Wiener Opernball. Attila Zanin erzählt: „Schon 2001 beteiligte sich der Verein auf Einladung von Ioan Holender und Renato Zanella mit inklusiven Tanzperformances an der Eröffnungszeremonie. Und auch in den vergangenen Jahren war immer wieder ein Mitglied von ‚Ich bin O.K.‘ Teil des Jungdamen- und Jungherrenkomitees.“

Das Ziel von „Ich bin O.K.“ ist es, die Gesellschaft durch Tanz und Theater für die kulturelle Inklusion von Menschen mit Behinderung zu sensibilisieren und Barrieren abzubauen.

(Red)

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