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Debatte vor Konklave über Rolle der Frauen in der Kirche

Rege Debatte gibt es über die Rolle der Frauen vor dem Konklave.
Rege Debatte gibt es über die Rolle der Frauen vor dem Konklave. ©Pixabay (Sujet)
Das Konklave zur Wahl des Nachfolgers von Papst Franziskus beginnt am 7. Mai. Innerhalb der katholischen Kirche gibt es eine lebhafte Debatte über die Rolle der Frauen im kirchlichen Dienst. Die Kardinäle sind in ihren Ansichten zu Themen wie dem Priestertum und Diakonat von Frauen geteilter Meinung, was die Dynamik des Konklaves beeinflussen könnte.
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Die Rolle von Frauen in der Kirche und im Konklave ist ein sensibles Thema. Im Westen stellen Frauen den Großteil der Messbesucher. Papst Franziskus ermöglichte Frauen das Stimmrecht auf der Synode und ernannte Schwester Raffaella Petrini zur Regierungschefin des Vatikanstaats, was auf Widerstand stieß. Einige Kardinäle unterstützen offen die Einführung von weiblichen Diakonen.

Unterschiedliche Positionen der Kardinäle in Sachen Rolle der Frauen

Der brasilianische Kardinal Leonardo Ulrich Steiner, Erzbischof von Manaus, wies darauf hin, dass in seiner Diözese viele Frauen Funktionen ausüben, die denen eines Diakons entsprechen, wie z. B. die Leitung von Gebet und Katechese. Er schlug vor, eine Diakonatsweihe für Frauen wieder einzuführen, eine Praxis, die in den ersten Jahrhunderten der Kirche üblich war. Allerdings ist historisch ungeklärt, ob es sich damals bei den sogenannten Diakonissen um ein echtes Weiheamt wie das heutige Diakonat gehandelt hat oder lediglich um eine kirchliche Beauftragung. Der französische Kardinal Jean-Marc Noël Aveline, Erzbischof von Marseille, zeigte sich ebenfalls aufgeschlossen gegenüber dem Thema Diakonat der Frau, bewahrt aber eine vorsichtige Haltung. Anders sieht die Lage Kardinal Víctor Manuel Fernández, Präfekt des Dikasteriums für die Glaubenslehre, laut dem die Frage des weiblichen Diakonats noch nicht "reif" sei.

Kardinal Robert Sarah, ehemaliger Präfekt des Dikasteriums für den Gottesdienst und die Sakramentenordnung, ist für seine konservative Haltung zum Frauendiakonat bekannt. Sarah hat oft betont, dass der Diakonat ein Amt sei, das den Empfang des Weihesakraments voraussetze, und dass Frauen nach der auch von Papst Johannes Paul II. bestätigten kirchlichen Tradition dieses nicht empfangen können. Der ungarische Kardinal Péter Erdő ist ebenfalls besorgt, dass die Zulassung von Frauen zum Diakonat die Tür zum weiblichen Priesteramt öffnen soll. Differenzen in diesen Fragen könnten Allianzen und Dynamik innerhalb des Konklaves beeinflussen. Die Kardinäle könnten demnach versuchen, nur diejenigen Kandidaten zu fördern, die ihre Ansichten teilen.

(APA/Red)

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