Dem 27-jährigen Russen hatte die Affäre zuletzt auch so zugesetzt, dass er spielerisch einen kleinen Leistungsabfall zu verzeichnen hatte. Nun will der 14-fache Turniersieger auch sein zuletzt auf Eis gelegtes Ansuchen um die österreichische Staatsbürgerschaft wieder intensiv verfolgen.
Das Ansuchen des Pörtschach-Siegers, der von Ronnie Leitgeb gemanagt wird, war im Zuge der Untersuchungen seitens der ATP zuletzt nicht verfolgt worden. “Nachdem das nun geklärt ist und seine Unschuld erwiesen ist, wollen wir seinen beschädigten Ruf wieder herstellen”, sagte Leitgeb am Sonntag gegenüber der APA. Leitgeb kritisierte u.a. die Vorverurteilungen vonseiten des Wettanbieters “betfair” sowie durch die ATP in den Medien. Selbst bei einem Dopingfall habe es ein Sportler da besser, weil bis zur B-Probe die Unschuldsvermutung gelte.
“Es hat ja niemand eine Ahnung, was da für ein menschliches Drama abgelaufen ist. Es war ein sehr schwieriges Jahr für Nikolaj”, sagte Leitgeb. Grund für die Verdächtigungen war eine Niederlage des favorisierten Russen am 2. August 2007 im polnischen Sopot gewesen, bei der große Summen auf eine Niederlage Dawydenkos gegen Martin Vassallo Arguello (ARG) gesetzt worden waren. Dawydenko hatte im dritten Satz wegen einer Fußverletzung aufgegeben, sämtliche Vorwürfe einer Wettmanipulation aber stets zurückgewiesen.
Erst nach langem Prüfverfahren, Interviews mit Familienmitgliedern des Russen sowie auch Auswertung von Telefonaten des Weltranglisten-Sechsten wurde der Leitgeb-Schützling von jedem Verdacht freigesprochen. Leitgeb will nun alle Hebel in Bewegung setzen, dass Dawydenko seine schon seit rund 18 Monaten angestrebte Staatsbürgerschaft bekommt.
Für sein Turnier in Pörtschach sieht der frühere Daviscup-Kapitän und Manager von Thomas Muster nun ebenfalls Licht am Horizont, denn der KAC hat vor wenigen Tagen ein ehrgeiziges neues Stadionprojekt vorgestellt, in dem Leitgeb durchaus Chancen zur Platzierung seiner Veranstaltung sieht. “Es gibt großes Interesse von mir. Wenn das konkret wird, könnten wir ab 2010 in diesem Stadion spielen. Es liegt nun alles in der Hand der Politik und des KAC.”
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