Noch bis vor einem Jahrzehnt schien das Vertrauen in die Europäische Union ungebrochen. Seit dem Jahr 2008 und der Währungs- und Flüchtlingskrise hat sich dies drastisch geändert. Laut dem belgischen Autor David Engels, der zweisprachig aufgewachsen ist, und sich daher selbst als „Parade-Europäer“ bezeichnet, steht der Zerfall der Union oder zumindest eine Verwandlung bevor. In seinem Buch vergleicht Engels die Geschichte der römischen Republik im ersten Jahrhundert, welche in eine Diktatur gezwungen wird, mit der aktuellen Situation der Europäischen Union. „Eine Lösung wäre ein grundlegender Systemwandel in ein wie auch immer geartetes Imperium“ so der Visionär.
Engels, der regelmäßig Beiträge zu politischen Themen vor allem in französischsprachigen Medien veröffentlicht, entschuldigte sich gleich zu Beginn seiner Ausführungen über das negative Thema. Die EU-Krise bestünde seit vielen Jahren. Engels warf eine Vielzahl von Gründen dafür auf: Immigrationsprobleme, Armut in einzelnen Ländern, Staatsschulden oder Arbeitslosigkeit, um nur eine Auswahl zu nennen. „Die allgemeine Zustimmung der Union ist seit Jahren verhalten.“ Die Zahl der negativ eingestellten EU-Bürger ist drastisch angestiegen.
Rom im ersten Jahrhundert: Menschen kamen ins Reich auf der Suche nach Glück und Sozialhilfe. „Damals gab es eine ähnliche Debatte über Flüchtlinge und auch das Bürgerrecht“ so Engels konkret. Er zeigte viele Beispieltexte aus gesicherten Quellen, welche beim Publikum zu großem Erstaunen führten. Auch im Rom des ersten Jahrhunderts bestand eine Angst vor Überfremdung. Es war eine Angst der Andersartigkeit, der Sprache, Musik bis zu Prostitution, wie etwa bei Cicero nachzulesen ist. Interessant auch als Vergleich, dass ebenfalls im ersten Jahrhundert im römischen Reich ein Bevölkerungsschwund bestand und ein Niedergang der Religionen vorherrschte.
Im Europa-Verlag Berlin erschien David Engels Buch „Auf dem Weg ins Imperium. Die Krise der Europäischen Union und der Untergang der Römischen Republik. Historische Parallelen.“
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