Zu diesem Schluss kommen Forscher des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Humboldt-Universität in Berlin, die in zwei Fachbeiträgen http://amor.rz.hu-berlin.de/~spiekers/website/New.html die Online-Aktivitäten von Facebook- und studiVZ-Nutzern analysiert haben. Es sei nicht richtig, dass die User in Social Networks völlig unachtsam zu viel über sich preisgeben würden. Datenschutz ist laut den Forschern ein “präsenter” und “gelebter” Bestandteil bei allen Plattformaktivitäten.
Besonders viel Wert legen die Nutzer darauf, dass sie mit ihren Online-Profilen zunächst einmal ein möglichst perfektes Bild vermitteln. “Sie fürchten, dass sie von Anderen im Netz schlecht dargestellt oder lächerlich gemacht werden könnten”, sagt Hanna Krasnova, Leiterin der Untersuchung. Diese Angst sei ebenso groß wie jene, dass der Netzwerkprovider oder irgendwelche Dritte die persönlichen Daten missbrauchen könnten. Die Besorgnis führt jedoch nicht dazu, dass die Aktivitäten in den sozialen Netzwerken deshalb ernsthaft eingeschränkt würden.
“Auch nach unserer Erfahrung nutzen tatsächlich viele Jugendliche die Datenschutzeinstellungen in sozialen Netzwerken, etwa indem sie den Zugriff für Fremde einschränken”, bestätigt Marit Hansen, stellvertretende Leiterin des Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein (ULD) http://www.datenschutzzentrum.de, gegenüber pressetext. Trotzdem gebe es noch viel Aufklärungsbedarf bei den Nutzern, denn kaum jemand wisse, welche Daten er unbewusst irgendwo beim Surfen hinterlasse, welche Nutzungsrechte an den Daten sich die Provider ausbedingten oder welche Auswertungen der Daten vorgenommen würden. “Auswirkungen von mangelndem Datenschutz sind für die Betroffenen oft erst nach langer Zeit merkbar”, ergänzt Hansen. Gerade jüngeren Menschen fehle naturgemäß die Erfahrung für langfristigere Folgen und Kinder seien manchmal zu vertrauensselig.
Laut den Erkenntnissen der Berliner Forscher überlegen sich die Nutzer in der Regel aber sehr genau, wie sie sich auf den Plattformen äußern. “Man sagt zwar die Wahrheit, aber man sagt noch lange nicht alles”, erklärt Sarah Spiekermann, Co-Autorin der Fachbeiträge. Nutzer würden gezielt weniger von sich veröffentlichen, sobald sie Bedenken bezüglich ihrer Privatsphäre hätten. Für die Netzwerkbetreiber sei es interessant zu wissen, dass die User nicht bewusst zwischen ihnen und anderen potenziellen Nutzern ihrer Daten unterscheiden würden. Sobald Informationen veröffentlicht wurden, steht für die Mitglieder der Social Networks der Anbieter auch für alle anderen Parteien gerade, die sich der Profile bedienen könnten.
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