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Datenschützer klagen Fitness-Tracker Fitbit

Datenschützer klagen den Fitness-Tracker Fitbit.
Datenschützer klagen den Fitness-Tracker Fitbit. ©REUTERS/Michele Tantussi/File Photo
Die von Max Schrems gegründete Datenschutzorganisation noyb hat in Österreich, den Niederlanden und Italien Beschwerde gegen das zu Google gehörende Gesundheits- und Fitnessunternehmen Fitbit eingereicht.

Die NGO wirft dem Fitness-Tracker vor, gegen die EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) zu verstoßen, wie noyb am Donnerstag mitteilte. Fitbit zwinge neue App-Nutzer, Datentransfers in Länder außerhalb der EU zuzustimmen, ohne die Möglichkeit, die Zustimmung zu widerrufen.

Datenschützer klagen Fitness-Tracker Fitbit in Österreich

Um eine illegale Verbreitung zu verhindern, müsse das Konto vollständig gelöscht werden. "Es ist unmöglich, die Datentransfers zu umgehen", erklärte "None Of Your Business" (noyb) in einer Aussendung. Fitbit stelle zudem keine klaren Informationen über die möglichen Folgen oder die spezifischen Zielländer der Datentransfers bereit, kritisierte die NGO weiter. "Dies führt zu einer Einwilligung, die weder frei, informiert noch spezifisch ist - wodurch sie eindeutig nicht den Anforderungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) entspricht."

Fitbit verkauft Urhen die Herzfrequenz und Schlaf messen

Fitbit verkauft Uhren, die Aktivität, Herzfrequenz und Schlaf messen. Außerdem bietet es einen Abo-Service ab 8,99 Euro pro Monat an. Laut Fitbits Datenschutzrichtlinie befinden sich unter den geteilten Daten neben E-Mail-Adresse, Geburtsdatum und dem Geschlecht der Nutzerinnnen und Nutzer auch Protokolle über Essen, Gewicht, Schlaf, Wasser oder weibliche Gesundheit, einen Wecker und Nachrichten in Diskussionsforen oder an Freunde in den Diensten, so noyb. Diese Daten könnten auch an unbekannte Drittunternehmen weitergegeben werden.

Fitbit sammelt hochsensible Gesundheitsdaten

"Fitbit möchte, dass Sie einen Blankoscheck für Datentransfers in die ganze Welt ausstellen. Das Unternehmen sammelt hochsensible Gesundheitsdaten", so Bernardo Armentano, Datenschutzjurist bei noyb. "Es ist erstaunlich, dass es nicht einmal versucht, die Verwendung dieser Daten gesetzeskonform zu erklären."

Verletzung der europäischen Datenschutz-Richtlinie

Bei einer Verletzung der europäischen Datenschutz-Richtlinie drohen laut Nachrichtenagentur Reuters Strafen von bis zu vier Prozent des jährlichen weltweiten Firmenumsatzes. Im Jahr 2022 erwirtschaftete die Alphabet-Tochter Google Erlöse von 280 Milliarden Dollar. Die in Wien ansässige Gruppe noyb hat in der Vergangenheit zahlreiche Technologiekonzerne wegen Datenschutz-Verstößen verklagt und teilweise milliardenschwere Strafen erwirkt.

(APA/Red)

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