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Das waren die Reden zum Nationalfeiertag

Das waren die Reden zum Nationalfeiertag 2023.
Das waren die Reden zum Nationalfeiertag 2023. ©APA/FOLRIAN WIESER
Am Tag der österreichischen Nationalfeierlichkeiten am Donnerstag wurde in den politischen Reden besonders auf die gegenwärtigen Krisen und Konflikte sowie die daraus resultierende Sicherheitssituation eingegangen.
Freier Eintritt in zahlreiche Museen am Nationalfeiertag

Sowohl Bundespräsident Alexander Van der Bellen als auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilten bei ihren Reden anlässlich der Angelobung der Rekruten am Wiener Heldenplatz den Angriff der Hamas auf Israel scharf. Van der Bellen lobte zudem ausdrücklich die Aufstockung der Mittel für das Bundesheer.

Nationalfeiertag: Kritik an russischem Angriffskrieg und an den Hamas von Van der Bellen

Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und der "grauenhafte und verabscheuungswürdige Angriff der Hamas auf die israelische Bevölkerung" hätten aufgezeigt, "wie wichtig es ist, als Staat zur Verteidigung vorbereitet zu sein", sagte Van der Bellen. Obwohl Österreich im Herzen Europas umgeben von befreundeten und friedliebenden Nachbarn liege, könne niemand "exakt" voraussagen, wie sich die Sicherheitssituation Österreichs und Europas in der Zukunft darstellen wird.

"Unverzichtbarer Teil einer solchen Resilienz ist ein leistungsfähiges Bundesheer."

Daher sei es wichtig, als Staat resilient zu sein, so das Staatsoberhaupt: "Unverzichtbarer Teil einer solchen Resilienz ist ein leistungsfähiges Bundesheer." Van der Bellen brach einmal mehr eine Lanze für die "lange nicht für möglich gehaltene Aufwärtsbewegung" des Heeres, die von "einem breiten Konsens" getragen werde. "Ich unterstütze diesen Fähigkeitsaufbau ausdrücklich", betonte Van der Bellen: "Als Staatsoberhaupt und als Oberbefehlshaber des Bundesheeres erwarte ich, dass die Weiterentwicklung des Bundesheeres auch in den kommenden Jahren außer Streit stehen wird."

Bundeskanzer Nehammer verwies in Rede zum Nationaltag auf internationale Krsienherde

Auch Bundeskanzler Nehammer verwies in seiner Rede auf die internationalen Krisenherde. "Es sind tatsächlich fordernde Zeiten - und auch die Neutralität ist gefordert wie schon lange nicht", sagte der Kanzler. Österreich bekenne sich vollumfassend zur militärischen Neutralität - "und gleichzeitig haben wir eine Meinung, eine Haltung - und gerade in diesen Zeiten ist es notwendig, sie zu zeigen". Es sei richtig und wichtig, an der Seite der Ukraine zu stehen - "gerade auch für neutrale Staaten".

Nehammer erwähnte den Nahost-Konflikt

Und Nehammer erwähnte ebenfalls den aktuellen Nahost-Konflikt: "Ich komme gerade aus einem Land, das die schlimmste Tragödie seit dem Holocaust erlebt und durchlebt hat", verwies er auf seinen Israel-Besuch vom Mittwoch. Klar verantwortlich sei die Terrororganisation Hamas. "Entschiedenheit im Kampf gegen den Terror ist Gebot der Stunde", sagte der Regierungschef, der auch an den Terroranschlag in Wien im Jahr 2020 erinnerte. Auch sicherte der Kanzler den Rekruten die vollumfängliche Unterstützung der Politik zu - und verwies auf die jüngsten Investitionen in die Landesverteidigung. Das Bundesheer sei ein wesentlicher Bestandteil im Bestreben, die österreichische Gesellschaft zu stärken und Vielfalt und Freiheit zu verteidigen, betonte er.

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner sprach sich für eine "starke Armee für unsere Heimat" aus

Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) erinnerte in ihrer Ansprache ebenfalls daran, dass die geopolitische Ordnung der Welt "im Umbruch" sei. Angesichts der aktuellen Sicherheitslage sei eine "starke Armee für unsere Heimat" notwendig, so Tanner: "Denn nur wer sich im Frieden auf den Kampf vorbereitet, ist im Ernstfall in der Lage zu kämpfen, sich zu verteidigen und das, was wir lieben zu schützen." Tanner bedankte sich abermals für die Aufstockung der Mittel für das Heer, die den "jahrzehntelangen Sparkurs" beendet habe.

Wiens Bürgermeister Ludwig verurteilte den Angriff der Hamas auf Israel

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der ebenfalls an den schrecklichen Angriff der palästinensischen Hamas erinnerte, dankte den Rekruten für "ihre Wertschätzung", die sie der Republik entgegen bringen. Dies sei keine Selbstverständlichkeit "in Zeiten vieler internationaler Krisen", mit einem Krieg in Europa nahe der österreichischen Grenze.

1.000 Rekruten wurden am Nationalfeiertag 2023 angelobt

Danach wurden die rund 1.000 Rekruten, darunter zwanzig Frauen, angelobt. Bereits am Vormittag hatten der Bundespräsident und die Bundesregierung Kränze bei der Krypta am Heldenplatz abgelegt.

"Nie wieder ist jetzt", betonte unterdessen auch Vizekanzler Werner Kogler (Grüne) in einer Stellungnahme zum Nationalfeiertag. Freiheit, Sicherheit und Unabhängigkeit schienen schon einmal selbstverständlicher, meinte er angesichts des brutalen russischen Angriffs auf die Ukraine und des Massakers der Hamas-Terroristen auf Israel. "In diesen Wochen erleben wir in ganz Österreich einen besorgniserregenden Anstieg an antisemitischen Provokationen und Angriffen. Wenn die israelische Fahne mitten in der Wiener Innenstadt vom Gemeindezentrum der Israelitischen Kultusgemeinde heruntergerissen wird, wenn sich Jüdinnen und Juden in Österreich nicht mehr sicher fühlen, dann können und werden wir nicht einfach zur Tagesordnung übergehen", sagte Kogler. Es gebe gewaltverherrlichende und gewaltbereite Fundamentalisten, "die die barbarischen Hamas-Terrorakte vom 7. Oktober bejubeln, Israel das Existenzrecht absprechen und vor allem migrantische Jugendliche für ihre Zwecke missbrauchen und radikalisieren wollen", und "auch da werden wir mehr als bisher wachsam sein müssen", meinte Kogler. Es müsse auch klar gesagt werden: "Wenn jemand die österreichische Staatsbürgerschaft erhalten will, kann er nicht antisemitische Straftaten setzen."

(APA/Red)

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