Michalke erklärte am späten Mittwochnachmittag während der teils hitzig geführten Debatte über die neue Mindestsicherung, die FPÖ sei “toleranter mit der Vergangenhei”. Das legten ihr SPÖ und Grüne als Anstreifen an die NS-Zeit aus. Michalke fühlte sich missverstanden und entschuldigte sich.
Zadra: “Eklat der Sonderklasse”
Der Grün-Abgeordnete Daniel Zadra bezeichnete die Aussage der FPÖ-Mandatarin als “Eklat der Sonderklasse”. “Anton Reinthaller war NSDAP-Minister, war der erste Bundesparteiobmann der FPÖ. Und Sie wollen toleranter mit ihrer Geschichte, der Vergangenheit und dem politischen Hintergrund umgehen”, so Zadra und forderte eine Distanzierung. Das könne man so nicht stehenlassen.
“Null Toleranz”
Auch Sprickler-Falschlunger empörte sich. “Alle nur annähernden Berührungen mit dieser Zeit , alles, was das kleinredet, ist derart widerlich, abstoßend und menschenverachtend”, so die Sozialdemokratin. Michalkes Aussage lasse keinerlei Interpretation zu. Sie warf der FPÖ eine Kontinuität in Hinblick auf die NSDAP vor. “Sie haben das nicht so gemeint, wir distanzieren uns. Wir gehören ja alle nicht dieser Partei an – ihr gehört alle dieser Partei an”, erklärte die SPÖ-Abgeordnete in einer emotionalen Wortmeldung. Für diese Vergangenheit gebe es “null Toleranz”.
Michalke entschuldigte sich
Michalke fühlte sich missverstanden. Wenn ihre Aussage so verstanden werde, “distanziere ich mich selber von meiner Wortmeldung”. Ihre Toleranz habe sie in Bezug auf die Wortwahl verstanden, “die wir in Eure Richtung nicht so verwenden”, meinte sie in Hinblick auf den Vorwurf “brauner Postings”. Sie erklärte: “Ich entschuldige mich, sollte ich es so geäußert haben, dass es so verstanden werden hätte können”.
(APA/Red.)
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