Nervenaufreibend mit einem Wort umschreibt Oskar Schneider die derzeitige Situation. Der Leiter der Kinderskischule in Lech schüttelt den Kopf: Ein seit Jahrzehnten bewährtes System gerät völlig aus der Spur. Das Hickhack mit der Gebietskrankenkasse, durch welches den Vorarlberger Skilehrern auf Geheiß aus Wien der Selbstständigen-Status genommen wird und sie in ein Dienstnehmerverhältnis mit entsprechender Sozialversicherungsabgabenpflicht gezwungen werden, offenbart in der laufenden Wintersaison die Misere, in der die Skischulen geraten.
Merkliche Auswirkungen
Die Befürchtungen, dass so manche Skilehrer ihren Zeitjob im Schnee hinschmeißen, weil sie aufgrund des verminderten Salärs kein Auskommen mit dem Einkommen mehr sehen, bewahrheiten sich. Die Auswirkungen der Neuregelung mit der veranlassten Anstellungspflicht sind deutlich spürbar, bekräftigt Oskar Schneider, dass sich Lücken in der Skilehrerriege auftun: In der Hauptferienzeit hatten wir in der Kinderskischule Lech immer bis zu 75 Skilehrer zur Verfügung. Diesmal waren es zwischen Weihnachten und Dreikönig gerade noch 55. Das hemme den gewohnten Skikursbetrieb enorm. Immerhin seien bis zu 550 Kinder zu betreuen.
Wir müssen Kurse mit einer Gruppenstärke von bis zu 13 Kindern abhalten, da kann man sich vorstellen, wie das zu Lasten der Qualität geht. Es leidet eindeutig der Lernfortschritt, wenn der Skilehrer praktisch nur noch damit beschäftigt ist, die große Gruppe zusammenzuhalten. Schließlich ist die Sicherheit auf der Piste oberstes Gebot, zeigt Oskar Schneider die Problematik auf. Im Idealfall wird ein Kinderskikurs mit acht bis zehn Teilnehmern durchgeführt. Sorgen bereitet dem Kinderskischulleiter inzwischen auch, dass der Unmut bei Urlauberfamilien steigt. Wir haben Beschwerden von Eltern, die wegen der Gruppengröße in den Skikursen ungehalten sind. Am Arlberg wird, und das zurecht, einfach Top-Qualität in jeder Hinsicht erwartet.
Sorgenfalten zeichnen sich auf der Stirn von Oskar Schneider ab, wenn er an die kommende Faschingswoche denkt. Da ist mit bis zu 700 Anmeldungen für die Kinderskikurse zu rechnen. Derzeit haben wir dafür aber noch viel zu wenig Skilehrer, das wird noch ein immens schwieriges Unterfangen weiteres Personal zu rekrutieren, weiß der Kinderskischulleiter und deutet an, dass man in Zukunft gezwungen sein wird, die Skischulkarten zu limitieren.
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