Das sind die häufigsten Schimpfwörter im Straßenverkehr

Am häufigsten werden in Österreich im Straßenverkehr die Begriffe „Trottel“ oder „Volltrottel“ verwendet (19%), auch das menschliche Gesäß ist sehr beliebt (17%). Im Zuge einer aktuellen Umfrage zu Konflikten im Straßenverkehr hat die Präventionsinstitution KFV außerdem ermittelt, was die Menschen im Verkehrsgeschehen am stärksten verärgert. Noch entscheidender war jedoch die Frage: Durch welche Maßnahmen lassen sich die Konflikte beseitigen?
Anstieg der Spannungen im Straßenverkehr
Über zwei Drittel (70%) der 2.260 Befragten glauben, dass die Spannungen im Straßenverkehr in den letzten fünf Jahren zugenommen haben. Als Gründe werden unter anderem erhöhter Stress sowie Unaufmerksamkeit und Ablenkung genannt. Konflikte werden am häufigsten zwischen Auto- und Radfahrern (68%), Auto- und Autofahrern (55%) sowie Auto- und E-Scooter-Fahrern (44%) wahrgenommen. Laut der Befragten ist die größte Veränderung auf Österreichs Straßen in den letzten fünf Jahren folgende: "Es sind immer mehr unterschiedliche Fahrrad-Arten unterwegs". Insgesamt 92 Prozent der 2.260 Befragten sind der Ansicht, dass dies entweder "voll und ganz" (52%) oder "eher zutrifft" (40%).
Was es mit den „verschiedenen Arten von Fahrrädern“ auf sich hat, erläutert Dipl.-Ing. Klaus Robatsch, Leiter der Verkehrssicherheit beim KFV: "Für E-Scooter, E-Bikes, Lastenfahrräder und ähnliche Vehikel gelten laut StVO die gleichen Verhaltensvorschriften wie für herkömmliche Fahrräder, sofern sie eine bestimmte Leistung und Bauartgeschwindigkeit nicht überschreiten. Wenn man bedenkt, dass sich heute all diese teils recht unterschiedlichen Fahrzeuge zeitgleich auf denselben Strecken bewegen, kann man diese Wahrnehmung nicht von der Hand weisen. Leider kommt es dabei auch immer wieder zu Konflikten", erklärt der Experte.
Häufigste Ärgernisse im Straßenverkehr: Durchschlängeln und am Gehsteig fahren
Das Unfallvermeidungspotenzial bei Fahrrädern, E-Bikes und E-Scootern ist hoch, da die Verletztenzahlen unter diesen Verkehrsteilnehmenden steigen. 2024 wurden rund 45.000 Personen verletzt und 39 getötet. 2025 wird eine Zunahme der Todesopfer erwartet. Auch das Ziel der österreichischen Verkehrssicherheitsstrategie von maximal 310 Getöteten im Straßenverkehr bis Jahresende wird voraussichtlich nicht erreicht, da Prognosen bei 369 Getöteten liegen. Konflikte im Straßenverkehr können die Situation verschlimmern, daher ist Ruhe bewahren wichtig.
Welche ärgerlichen Verhaltensweisen werden von den Befragten am häufigsten beobachtet (Mehrfachnennungen waren möglich)? Dabei ist es unerheblich, ob diese Verhaltensweisen sich noch im rechtlichen Rahmen bewegen. Bei Autofahrern wird am häufigsten bemängelt, dass sie schneller fahren als erlaubt (66%), nicht blinken (62%) oder bei Gelb noch in die Kreuzung fahren (59%). Radfahrer hingegen werden am häufigsten dabei beobachtet, dass sie auf dem Gehsteig fahren (52%), sich durch den Verkehr schlängeln (52%) – wobei dies das einzige erlaubte Ärgernis ist – oder beim Abbiegen kein Handzeichen geben (51%).
Die häufigsten Schimpfwörter im Straßenverkehr
Einige Personen lassen bei Konflikten im Straßenverkehr ihren Ärger nicht unkommentiert, sondern äußern diesen lautstark. Dabei werden teils sehr harte Beleidigungen ausgesprochen. Das am häufigsten verwendete Schimpfwort ist "Trottel" bzw. "Volltrottel" (19%), laut der KFV-Umfrage (siehe Grafik). Beim Gebrauch jeglicher Schimpfwörter ist jedoch größte Vorsicht geboten, warnt Dipl.-Ing. Robatsch: "Wer eine Person in der Öffentlichkeit vor mehreren, also vor mindestens drei Leuten, beleidigt, kann sich dadurch strafbar machen. Oder die Beschimpften kränken bzw. ärgern sich derart stark darüber, dass es zu einer Erhöhung der Unfallgefahr kommt. Manchmal wird auch aus einer verbalen Gewalt eine physische. Daher ist es wichtig, mit einer besonnenen Reaktion dazu beizutragen, eine Konfliktsituation zu entspannen, statt diese weiter anzuheizen."
Wesentlich sei es, Konflikte von Anfang an zu verhindern, um Wutausbrüche zu vermeiden. "Mehr Achtsamkeit und gegenseitige Rücksichtnahme auf andere tragen generell zu einem besseren Miteinander bei. Auch eine der jeweiligen Situation angepasste Geschwindigkeit ist eine Verhaltensweise, die alle Verkehrsteilnehmenden beherzigen sollten", erklärte der Experte. Außerdem sei in Österreich eine Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur notwendig, wie etwa breitere Radwege oder der Ausbau einer vom Autoverkehr getrennten Radinfrastruktur.
Liste der häufigsten Schimpfwörter im Straßenverkehr
- Trottel/Volltrottel - 19%
- Arsch/Arschloch/Arschgesicht - 17%
- Idiot/Vollidiot - 12%
- Depp/Deppada/Deppert - 12%
- Führerschein gewonnen?/lern Autofahren - 3%
- Wichser/Wixxa - 3%
- Koffer/Vollkoffer - 3%
- Scheiße - 3%
- Oida/Alter/Alter - 3%
- fahr schon/fahr doch/fahr weiter - 2%
(Red)
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