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Das sind die häufigsten Insolvenzursachen in Österreich

Managementfehler sind laut KSV1870 die häufigste Insolvenzursache.
Managementfehler sind laut KSV1870 die häufigste Insolvenzursache. ©Pixabay (Sujet)
Der Gläubigerschutzverband KSV1870 geht in einer Analyse den Ursachen für Insolvenzen in Österreich auf den Grund.

Fehler in der Unternehmensführung, wie strategische Fehler, Finanzierungsmängel, Liquiditätsengpässe oder Absatzprobleme, sind häufige Gründe für Insolvenzen. Laut einer Analyse des KSV1870 sind 2024 etwa zwei Drittel der Firmenpleiten auf operative oder strategische Ursachen und persönliches Verschulden zurückzuführen.

Managementfehler häufigste Insolvenzursache in Österreich

"Das Anforderungsprofil an das Top-Management ist in Zeiten multipler Krisen ohne Zweifel hoch und dem konnten viele nicht entsprechen", sagte Karl-Heinz Götze, Leiter Insolvenzen beim Kreditschutzverband von 1870. 42,3 Prozent der 4.000 aus dem Vorjahr untersuchten Insolvenzen hatten demnach operative Ursachen. Dazu zählten unter anderem Probleme bei der Finanzierung oder bei der Liquidität, Fehler beim Controlling oder der Personalauswahl sowie Schwächen beim Absatz oder der Kostenstruktur.

Insolvenzen von Unternehmen im Jahr 2024

Im Vergleich zum Jahr davor haben diese Insolvenzursachen laut KSV1870 zugenommen - 2023 waren 37,1 Prozent der Pleiten auf diese Gründe zurückzuführen. Auch strategische Gründe werden häufiger zur Insolvenzursache. 2024 passierten 11,5 Prozent der Insolvenzen infolge von Strategieproblemen wie eine zu starke Expansion, eine zu langsame Reaktion auf Marktveränderungen oder Streitigkeiten zwischen den Gesellschaftern. 2023 waren es noch 9,6 Prozent. Persönliches Verschulden wurde in 10 Prozent der Pleiten als Grund angeführt, nach 11,1 Prozent im Jahr zuvor.

Jede Fünfte Insolvenz in Österreich wegen Gründungsfehlern

Gründungsfehler waren im Vorjahr bei jeder fünften Insolvenz der Auslöser der Pleite. "Um als Unternehmer erfolgreich zu sein, benötigt es nicht nur entsprechendes Fachwissen hinsichtlich der Unternehmensgründung und -führung, sondern auch detaillierte Expertise über die jeweilige Branche. Beides ist in der Praxis, neben der monetären Grundausstattung, häufig nicht immer ausreichend vorhanden", so Götze. Unbeherrschbare Umstände - dazu zählen Naturkatastrophen, Pandemien, Krankheit oder Kriege - waren im Vorjahr nur noch in 11,2 Prozent der Fälle Insolvenzursache, nach 19 Prozent im Jahr 2023. Externe Ursachen wie Änderungen im Zinsniveau oder rechtliche Änderungen verursachten 5,0 Prozent der Insolvenzen (2023: 2,7 Prozent).

(APA/Red)

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