Ernst Sittinger schreibt in der “Kleinen Zeitung”
“Alexander Van der Bellen wurde am Ende nicht durch eine Woge freudiger Gefolgschaft in die Hofburg gespült, sondern als Antithese zu ‘Antichrist Norbert Hofer’. Nicht so sehr aus Zustimmung, sondern vor allem aus Ablehnung speist sich also dieser Triumph.”
Wolfgang Braun widmet sich in den “Oberösterreichischen Nachrichten” den Grünen
“Das ist ein historischer Erfolg für die Partei, die sich während der vergangenen Jahrzehnte von ein radikal-aktionistischen Ökobewegung zu einer konstruktiv-seriösen Oppositionspartei entwickelt hat.
Rainer Nowak in der “Presse” zu seinen Erwartungen an Alexander Van der Bellen
“Echte Überparteilichkeit wäre würdig, selbst wenn Van der Bellens Herz vielleicht näher bei Christian Kerns denn bei Sebastian Kurz’ schlägt. Van der Bellen sollte der ÖVP und der FPÖ nicht den Gefallen tun, von der Hofburg aus die rot-grüne Achse zu spannen.”
Reinhard Göweil befindet in der “Wiener Zeitung”
“Es geht in Zukunft um Persönlichkeiten, die glaubwürdig Positionen vertreten und diese auch umsetzen. ‘Die Partei ist alles’, dieser Slogan ist wohl passe.”
Andreas Koller meint in den “Salzburger Nachrichten”
“Für Parteichef Strache ist der knapp verpasste Wahlsieg gewissermaßen eine Pyrrhus-Niederlage. Er hat die Hofburg nicht erobert. Aber er hat nun mit Norbert Hofer einen Mann in seinen Reihen, den viele für den besseren potenziellen Kanzler halten als Strache. Das kann noch spannend werden.”
Helmut Brandstätter kommentiert im “Kurier”
“Die Freiheitlichen müssen spätestens jetzt, nach diesem zunächst unerwarteten und durchaus hervorragenden Ergebnis endlich auf Seriosität umschalten. Wer knapp 50 Prozent der Wähler vertreten will, trägt große Verantwortung.”
Birgit Entner schreibt in den “Vorarlberger Nachrichten”
“Nein, neu sind die Gräben nicht. Auch nicht die Unzufriedenheit mit dem politischen System. Was bei dieser Wahl aber fehlte, war die politische Mitte. Eine Polarisierung war unausweichlich und mit den Kandidaten manifest.”
Klaus Herrmann prophezeit in der “Kronen Zeitung”
“Der Zorn, den es in breiten Bevölkerungsschichten gibt, der in weiten Teilen des Landes sichtbar wird: Er hat kein ausreichendes Ventil gefunden. Die nächste Chance, diese oft hochgradige Verbitterung zu entladen – die wartet bei den Nationalratswahlen, mit denen kaum jemand erst 2018 rechnet.”
Wolfgang Fellner wiederum meint in “Österreich”
“Unser Land braucht nach dem Emotions-Overkill dieser Brutal-Wahl einen Neustart ohne Hysterie – mit Beruhigung, aber Reformen. Dafür kann Van der Bellen stehen – als stiller Präsident.”
Michael Sprenger kommentiert in der “Tiroler Tageszeitung”
“30.000 Stimmen mehr für Alexander Van der Bellen verändern mitunter also den Blick des Auslands auf Österreich und bestimmen so die künftige Rolle Österreichs in der EU und in der Welt. Aber es änderte nichts an der vorherrschenden Polarisierung im Land.”
Alexandra Föderl-Schmid findet im “Standard”
“Österreich ist mit zwei blauen Augen davongekommen. Es war eine Richtungsentscheidung mit Signalwirkung über die Landesgrenzen hinaus. Das Ergebnis ist ein Votum für Weltoffenheit und die Beibehaltung des proeuropäischen Kurses.”
Christian Haubner schreibt im “Neuen Volksblatt”
“Erste Aufgabe des neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen wird es also sein, die Hand jenen entgegenzustrecken, die ihn nicht gewählt haben. Denn Ziel muss sein, die Polarisierung, die in diesem Wahlergebnis zum Ausdruck kommt, zu überwinden.”
(red)
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