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Das Parlament öffnet am Nationalfeiertag wieder seine Türen

Am Nationalfeiertag öffnet das Wiener Parlament wieder seine Tore für die Bevölkerung.
Am Nationalfeiertag öffnet das Wiener Parlament wieder seine Tore für die Bevölkerung. ©bilderbox.com (Sujet)
Auch heuer steht das Parlament für die Bevölkerung am Nationalfeiertag wieder offen. Neben dem klassischen Rundgang durch die sonst nicht zugänglichen Räumlichkeiten des Hauses erwartet die Besucher dieses Jahr das Kunstprojekt "Im Herzen der Demokratie".
Kein Bundespräsident zum Jahreswechsel

Der heurige Nationalfeiertag wird für einige Jahre der letzte sein, an dem das Parlament seine Tore für die Bevölkerung öffnen kann – denn wegen des bevorstehenden Umbaus des Gebäudes wird kommendes Jahr in die Hofburg übersiedelt. Als besonderes Zuckerl des “Tags der Offenen Tür” erwarten die Besucher heuer schauspielerische Darbietungen von Texten namhafter Autoren zum Thema Demokratie.

“Tag der offenen Tür” im Wiener Parlament am 26. Oktober

Zwischen 10.000 und 12.000 Besucher zählt das Hohe Haus jedes Jahr am 26. Oktober. Wie bisher wird es auch heuer möglich sein, einen Rundgang durch sonst nicht zugängliche Räumlichkeiten des Hauses am Ring zu unternehmen, auch die Fraktionen werden sich wieder präsentieren, diesmal sogar auf etwas mehr Raum. Weil es sich aber eben um einen “besonderen Tag der Offenen Tür” handle, gibt es dieses Jahr mit dem Kunstprojekt “Im Herzen der Demokratie” ein neues, zusätzliches Element, wie Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) vor Journalisten ankündigte.

Dabei soll der Ort des Geschehens – das Parlamentsgebäude – besonders in den Mittelpunkt rücken. Die Künstlergruppe “wenn es soweit ist” um Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf hat dafür renommierte Autoren – darunter Christine Nöstlinger, Juli Zeh, Clemens Setz, Paulus Hochgatterer, Franz Schuh und Angelika Reitzer – eingeladen, das Thema Demokratie in neuer Art zu beleuchten. Ihre Texte, wie beispielsweise “Die strenge Kammer der Phrasen”, stehen teilweise in Zusammenhang mit bestimmten Orten im Parlament und werden auch genau dort, etwa im Budgetsaal oder im Historischen Sitzungssaal, mit Schauspielern inszeniert. Dabei wird auch auf aktuelle Themen eingegangen, versprachen Kornmüller und Wolf teils völlig unterschiedliche Blickwinkel der Künstler.

Kunstprojekt “Im Herzen der Demokratie” zum Nationalfeiertag

Die Szenen werden – abgewechselt durch Musiktheatereinlagen und eine Tanzaktion – so wiederholt, dass die Besucher alle sehen können. Eine Einmischung in die Texte seitens der Parlamentsdirektion habe es nicht gegeben, versicherte Bures. Das Spektakel findet heuer übrigens nicht nur am Nationalfeiertag selbst (11.00 bis 17.00 Uhr) statt, sondern auch noch am 27. Oktober (16.00 bis 22.00 Uhr).

Die Parlamentssanierung hat auch Auswirkungen auf die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers am Nationalfeiertag, schließlich ist der Heldenplatz teilweise von der Baustelle fürs Ersatzquartier belegt, weshalb die Show heuer an mehreren Standorten in der Innenstadt stattfinden wird.

Kein Bundespräsident – kein “Tag der offenen Tür” in der Hofburg

Der Nationalfeiertag 2016 ist aber auch vor allem deshalb ein besonderer, weil es durch die langwierige Wiederholung der Bundespräsidenten-Stichwahl kein Staatsoberhaupt gibt – der neue Präsident wird erst Ende Jänner angelobt. Der Tag der Offenen Tür in der Hofburg wird deshalb heuer ausfallen. Denn Bures wird, auch wenn sie derzeit mit den anderen beiden Nationalratspräsidenten die Amtsgeschäfte des Bundespräsidenten führt, am 26. Oktober keine Hände in der Hofburg schütteln: “Ich als Nationalratspräsidentin werde die Bevölkerung im Parlament begrüßen”, betonte sie auf eine entsprechende Frage.

Wie man mit der traditionellen Rekruten-Angelobung und der Fernsehansprache des Staatsoberhauptes am Nationalfeiertag umgehen wird, ist noch unklar. Bures will diese Fragen am heutigen Dienstag mit ihren Präsidentenkollegen klären. Prinzipiell beschränke man sich auf das verfassungsmäßig Notwendige, unterstrich Bures. Da und dort könne es durchaus sein, dass es möglicherweise auffalle, dass es eben gerade keinen Bundespräsidenten gibt, sieht Bures die Sache gelassen.

(APA/Red)

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