Auf ihnen waren Punkte, Striche, Sterne, Dreiecke und Kreuze angebracht, die anzeigten, wohin die Reise gehen sollte. Mit der Elektrifizierung der Bim im Jahr 1907 wurde ein Nummernsystem eingeführt, das – wenn auch ziemlich aufgeweicht – bis heute Gültigkeit hat. Eine kurze Einführung in die Regelkunde der Wiener Linien:
Den Rundlinien, die die Stadt in verschiedenen Radien abschnittsweise kreisförmig umfahren, wurde die Nummerngruppe 1 bis 20 zugeteilt. Radiallinien, die stadtein- bzw. stadtauswärts fahren, wurden – mit der Nummer 21 bei der Ausstellungsstraße beginnend – gegen den Uhrzeigersinn bis 82 bezeichnet.
Die Kombination aus Rund- und Radiallinien, die sogenannten Durchgangslinien, erhielten Buchstaben als Linienbezeichnung. Normalerweise befuhren Durchgangslinien einen Teil der Ringstraße.
Bei den Ringlinien wurde die Fahrtrichtung Ring-Kai (im Uhrzeigersinn) mit dem Index “R” gekennzeichnet, bei der Fahrt über Kai-Ring (gegen Uhrzeigersinn) gab es den Index “K”. Der Index “R” entfiel aber bereits im Jahr 1913. Die Durchgangslinien, die jedoch nicht die Ringstraße, sondern die Landesgerichts- bzw. Museumstraße benutzten, bekamen als Index die Ziffer “2” zugesetzt.
Die Verlängerung einer Linie oder die Abzweigung von der Hauptstrecke konnte mit einer zusätzlichen Hunderterstelle gekennzeichnet werden. Wenn ein Zug einer Linie nicht das normale Fahrtziel erreichte, sondern schon vorher gekürzt wurde, bekam das Liniensignal einen schrägen Balken als Kennzeichnung verpasst.
Sonderlinien markierte man meist mit Buchstaben-Zahlen-Kombinationen. In besonderen Ausnahmsfällen wurde auch ohne Liniensignal, also mit “weißer Scheibe” gefahren.
Die Liniensignale waren Signallaternen mit einem Durchmesser von 35 Zentimeter, die an der Front des Wagendaches (mittig oder links) angebracht waren. Das Linien-Signalbild ergab sich dadurch, dass vor die weiße Glasscheibe (bei Dunkelheit beleuchtet), eine Blechscheibe vorgesteckt wurde, aus der die dementsprechenden Zeichen ausgestanzt waren.
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