"Das Logo, das kennt jeder!" Was jetzt aus dem ehemaligen "Foto Fischer" in Bregenz wird

„Foto Fischer“ in der Brielgasse in Bregenz ist vielen Bregenzerinnen und Bregenzern noch immer ein Begriff. Nicht nur das Logo des Geschäfts, das einen hohen Wiedererkennungswert hat, erinnert an vergangene Zeiten: Auch die professionelle Beratung und die wunderschönen Familienfotos des Fotografen Josef Fischer († 2018) bleiben unvergessen.

Der neue Besitzer, Alexander Wladika, nimmt den Umbau des ehemaligen Fotogeschäfts in der Brielgasse in Eigenregie vor. Seit rund zwei Jahren ziehen die Arbeiten neugierige Blicke von Passantinnen und Passanten auf sich. Nun verrät er gegenüber VOL.AT, welche Pläne er für das traditionsreiche Gebäude hat.

Entrümpelungsunternehmer renoviert Gebäude
Beim VOL.AT-Lokalaugenschein Anfang November waren die Arbeiten im Verkaufsraum noch in den Anfängen. Doch wie kam Alexander Wladika überhaupt zu dem alten Gebäude?
Video: Umbau beim ehemaligen "Foto Fischer"
Das Haus erwarb er bereits vor 15 Jahren. Damals lebte er noch in Hard, bis die damalige Besitzerin der Immobilie verstarb und er innerhalb von drei Monaten eine neue Bleibe finden musste. „Zufällig habe ich hier ein Schild gesehen: ‚Zu verkaufen‘. Ich bin hingefahren, habe es mir angesehen und sofort gekauft“, erinnert sich Wladika.
Obere Geschosse bereits umgebaut
Vor und hinter dem Haus parken die Fahrzeuge von Alexander Wladikas Entrümpelungsunternehmen. Im ersten Stock hat er bereits eine kleine Privatwohnung für sich ausgebaut. Im obersten Stockwerk entstehen derzeit weitere Wohnräume mit Küche und zusätzlichen Annehmlichkeiten.

Auch das Geschäftslokal im Erdgeschoss wird derzeit renoviert. Beim ersten VOL.AT-Lokalaugenschein Anfang November waren die Arbeiten dort noch in einer frühen Phase, während sich vor dem Gebäude Ziegelsteine stapelten.

"Eine Fachfirma würde es vielleicht in einem Monat hinkriegen"
Seit mittlerweile zwei Jahren renoviert der aus Lauterach stammende Unternehmer das Gebäude in Eigenregie. „Was ich nicht mache, sind Elektrik und Installationsarbeiten“, verrät er im Gespräch mit VOL.AT. Mauern, Verputzen und ähnliche Arbeiten übernimmt er jedoch selbst.

Ein zuvor geschlossener Durchgang wurde wiederhergestellt, indem Wladika eine vom vorherigen Besitzer nachträglich eingezogene Wand entfernte. „Eine Fachfirma würde das vielleicht in einem Monat schaffen, ich bin schon zweieinhalb Jahre dran“, schmunzelt er.

Video: Impressionen vom Umbau
Was hat er mit dem Geschäftslokal vor?
In den vergangenen Jahren diente das ehemalige Geschäftslokal von „Foto Fischer“ als Verkaufsraum für gut erhaltene Gegenstände aus Entrümpelungen. „Gut erhaltene Sachen wollte ich einfach nicht wegwerfen“, erklärt Alexander Wladika. Gleichzeitig nutzte er den Raum als Lager und wollte verhindern, dass das Geschäft leer steht.
Doch was plant der Unternehmer mit dem renovierten Verkaufsraum? „Ich hoffe, dass ich bis Mitte des Jahres fertig werde“, verrät er optimistisch.

Gerne würde er das Geschäftslokal danach vermieten. Passend wäre aufgrund der recht dünnen und hellhörigen Wände ein Mieter, der abends zusperrt – eher ein Nagel- oder Kosmetikstudio als ein Gastronomiebetrieb oder Wettlokal. Eine gute Nutzung wäre aus Wladikas Sicht auch ein karitativer Shop: Gegenstände aus Entrümpelungen würde er dann dort anbieten und verkaufen. "Der Reinerlös kommt dann jemandem zugute, der bedürftig ist", so seine Idee.

Wie Wladika zum Entrümpeln kam
Wie kam der gelernte Optiker dazu, ein Unternehmen für Entrümpelungen zu gründen? „Ich war arbeitslos, und dann verstarb meine Oma“, erinnert sich Alexander Wladika. Da er Zeit hatte, räumte er die Wohnräume seiner Großmutter aus – quasi sein erster Auftrag als Entrümpler.
Mit einem geliehenen Fahrzeug begann er zunächst kleinere Transporte. Immer häufiger wurde er gefragt, ob er Gegenstände oder Möbel abtransportieren könne. Der Wendepunkt kam, als eine Gastronomin neue Möbel anschaffte und er die alten für sie entsorgte. Diese Erfahrung brachte ihn schließlich dazu, sein eigenes Unternehmen zu gründen.

Seit 2003 ist Alexander Wladika mittlerweile selbstständig. Sein umfangreiches Know-how lässt er auch in den Umbau des ehemaligen „Foto Fischer“ einfließen. „Ich räume oft Messi-Wohnungen und stark renovierungsbedürftige Objekte“, verrät er abseits der Kamera. „Da kann man sich das eine oder andere abschauen.“

Der Schriftzug von „Foto Fischer“ soll erhalten bleiben. Im Gegensatz zu den alten Fensterscheiben und Innenräumen wird er nicht ausgetauscht. „Das Logo kennt jeder“, erklärt Alexander Wladika im Gespräch mit VOL.AT. Sollte in Zukunft ein Mieter das Geschäftslokal übernehmen, könne dieser ein eigenes Logo anbringen. Dennoch, so Wladika, wäre es schade, den bekannten Schriftzug am traditionsreichen Gebäude zu entfernen.

Eine Frage drängt sich beim Lokalaugenschein auf: Warum steht ein Maroni-Verkaufshäuschen vor dem Gebäude? Die Antwort ist simpel: Es gehört einem Bekannten von Alexander Wladika, der selbst keinen Platz dafür hatte. „Er hat früher auch Maroni verkauft“, erklärt Wladika. Vor dem Geschäft sei ausreichend Platz, und der Kollege nutze die Gelegenheit, dort immer wieder Maroni und gebrannte Mandeln anzubieten.
(VOL.AT/Mirjam Mayer, Marina Jeremic)
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