Dornbirn. Gerd Kogler, Obmann vom Turnsportzentrum Dornbirn, blickt mit zufriedenem Ausdruck in die Messehalle 5. In Österreichs größter Turnhalle wird wieder geturnt. Endlich. „Auch wenn die Bedingungen etwas anders sind als normalerweise, sind wir sehr glücklich, dass wieder ein Training stattfinden kann“, erklärt Kogler. „Normalerweise“ heißt, dass jeden Tag knapp 100 Kinder im Turnsportzentrum trainiert und betreut werden – in Corona-Zeiten sind das natürlich bedeutend weniger, denn eine Trainingsgruppe darf höchstens 10 Kinder umfassen.
Lachen hallt bei unserem Lokalaugenschein durch die Halle. Die Begeisterung für den Turnsport ist förmlich zu spüren. Knapp 30 Kinder und Jugendliche, schlagen Räder, springen übers Trampolin, balancieren über den Balken, machen einen Handstand oder ziehen sich ein Seil hoch. Viele Übungen, die zuhause eben nicht möglich waren. „Natürlich waren wir bemüht, den Mitgliedern online-Training und verschiedene Aktivitäten zu bieten, aber nichts geht über ein richtiges Training mit direktem Kontakt zum Trainer. Wie sehr das allen während des langen Lockdowns gefehlt hat, konnte man sehen, als wir im März wieder gestartet haben“, erklärt Kogler. Der Ansturm und die Freude waren enorm und gehören nun zu den aktuellen Herausforderungen: Allen gerecht werden und ausreichend Trainingsmöglichkeiten bieten.
Treue Mitglieder
„Unsere Mitglieder haben uns in dieser schweren Zeit alle die Treue gehalten und es gab Gott sei Dank keine Abgänge“, zeigt sich der engagierte Obmann dankbar. Das ist einer der erfreulichen Aspekte in der Corona-Krise. Schwieriger sind da schon die vielen Auflagen, die es nun einzuhalten gibt: „Hygienemaßnahmen, Teilung von Gruppen und Erweiterung des zeitlichen Rahmens, Kinder und Trainer müssen vor jedem Training einen Selbsttest machen, bereits mit dem Turndress erscheinen und dürfen erst beim Eintreten die Maske abnehmen.“ Doch das nehmen die Vereinsverantwortlichen gerne in Kauf. Hauptsache ist, „dass die Kinder und Jugendlichen wieder ihre Freude am Sport leben und sich bewegen können. Und nachdem wir so lange auf unsere Turnhalle gewartet haben, tat es besonders weh, diese so lange leer (bis auf die Kaderturner) zu sehen“, betont Kogler.
Umso schöner, dass sich nun die Türe der Messehalle 5 von Montag bis Samstag wieder 1250 Mal in der Woche öffnet und Gerd Kogler, seinem 52-köpfigen Trainer-Team und rund 500 Turnkindern- und Jugendlichen endlich wieder sportliche Glücksgefühle beschert.
Anfang Juni sind dann auch wieder regionale Wettkämpfe geplant.
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