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Das Leben hat nicht nur schöne Seiten

Heute feiern Hildegard und Walter Casagrande die Diamantene Hochzeit.
Heute feiern Hildegard und Walter Casagrande die Diamantene Hochzeit. ©Privat/Karin Lässer
Vor 65 Jahren lernten sich Hildegard geb. Hämmerle und Walter Casagrande kennen und seit 60 Jahren sind sie nun ein Ehepaar. Geboren wurde Hildegard in der Bregenzer Oberstadt und sie ist stolz darauf eine Oberstädtlerin zu sein.

Sie lebte mit ihren Geschwistern in einfachen Verhältnissen und verdiente sich nach der Schule als Hilfsarbeiterin ihren Lebensunterhalt bei der Firma Alma in Lochau. Walter Casagrande wuchs in Bersbuch bei seiner Großmutter auf. Mit Stolz erzählt er, dass sein Großvater aus dem Trento, als Maurer nach Vorarlberg ausgewandert ist und er dadurch zu seinem klingenden Namen gekommen ist. Auch er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf, besuchte die Volksschule in Bersbuch, die Hauptschule in Bezau und anschließend die Handelsschule in der Mehrerau. “Ich war schon als Kind sehr ehrgeizig”, erinnert er sich, “in der Schule hatte ich immer sehr gute Noten, denn ich wusste, nur so komme ich aus der Armut heraus.”

Die große Liebe

Nach dem ausgezeichneten Abschluss der Handelsschule erhielt Walter Casagrande gleich Arbeit im Büro der Firma Alma. Ein paar Tage später lernten Hildegard und Walter sich kennen und bald stellte sich auch die Liebe ein. Nach fünf Jahren Stubat gaben sie sich im Bregenzer Standesamt das Jawort und drei Jahre später läuteten die Hochzeitsglocken der Liebfrauenkirche in Rankweil. “Gewohnt haben wir im ersten Stock von Hildegards Elternhaus. Später bezogen wir eine kleine Dreizimmerwohnung im Vorkloster und von da an war Hildegard Hausfrau“, so die Jubilare. 1971 kauften sie dann in der Felchenstraße 1 im Hochhaus im 10. Stockwerk eine  wunderschöne 110-Quadratmeter-Eigentumswohnung mit Blick auf den Bodensee und auf den Pfänder, wo sie heute noch wohnen. Hildegard erzog die drei Kinder Ernst, Gerd und Renate liebevoll zu verantwortungsvollen Erwachsenen und hielt Walter den Rücken frei für seine Arbeit und sein Hobby, die Musik. Auch beruflich tat sich für den Jubilar viel. Vom Vorstand und Aufsichtsrat der Firma Alma wurde ihm am 1. August 1975 die Prokura erteilt. Er war verantwortlich für den kaufmännischen Bereich des Käse-Einkaufs für Österreich, vor allem aber für die Sennereien und Alpen im Land. Dafür erhielt er 1986 vom Vorarlberger Alpwirtschaftsverein die Goldene Ehrennadel überreicht. Nach 43 Jahren bei der Firma Alma wechselte er in den wohlverdienten Ruhestand.

Schicksalsschlag

Vor drei Jahren ist der zweite Sohn, Gerd, als froher, gesunder junger Mensch im Alter von 54 Jahren durch einen Sekundentod bei einer Dienstreise nach Linz verstorben. “Diese Nachricht war für meine Frau, mich und die Kinder einfach furchtbar. Meine Frau hat das besonders tief getroffen, sie hat sich nie mehr richtig erholt.” Das Alter macht beiden zu schaffen. Hildegard ist etwas vergesslich geworden und Walters Nerven sind auch nicht mehr die besten. Die liebevolle Fürsorge von den Kindern Ernst und Renate macht das Leben des Jubelpaares leichter und auch die fünf Enkel- und vier Urenkelkinder machen den Jubilaren viel Freude. Der leidenschaftliche Musiker Walter Casagrande verbringt manche Stunde in seinem Musikstudio, um Kraft zu schöpfen für den Alltag.

Den diamantenen Hochzeitstag wird das Paar wohl zufrieden im Familienkreis verbringen.

 

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