Der britische Historiker Eric Hobsbawm prägte den Begriff des „Zeitalters der Extreme“, jenen rund drei Jahrzehnten vom Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs, die in vielerlei Hinsicht die brutalste Epoche der Menschheitsgeschichte waren und die zivilisatorischen Fortschritte des vom aufstrebenden Bürgertum geprägten 19. Jahrhunderts zunichtemachten.
Kooperationsprojekt
Die Ausstellung ist im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit den Montafoner Museen entstanden, das sich mit der Zeit von 1914 bis 1945 in der Region auseinandersetzt. Ein dazu erscheinender Folder gibt über die begleitenden Veranstaltungen Auskunft. Im Klostertal Museum stehen vor allem zwei Aspekte im Fokus. Einerseits werden ausgewählt Themen der regionalen Zeitgeschichte präsentiert. Diese reichen von den Auswirkungen des Ersten Weltkriegs über die Zwischenkriegszeit und den Aufstieg der NSDAP bis hin zur Zeit des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkriegs.
Erinnerung an die Opfer
In dieser Hinsicht stehen die Opfer von Widerstand und Verfolgung im Zentrum, darunter auch die Klostertalerinnen und Klostertaler, die im Rahmen des sogenannten „Euthanasieprogramms“ umgebracht wurden. Im Zuge der Ausstellung sollen die Arbeit zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus und der Diskurs zum Thema forciert und eine würdige Form des Gedenkens geschaffen werden. Neben der Geschichte des Klostertals von 1914 bis 1945 wird in dieser Ausstellung in einem mikrohistorischen Ansatz die Geschichte der Besitzerfamilie des heutigen Klostertal Museums rekonstruiert. Exemplarisch soll dabei aufgezeigt werden, wie sich die großen Bruchlinien des 20. Jahrhunderts im Ersten und im Zweiten Weltkrieg in konkreten Biographien widerspiegeln.
Ausstellungseröffnung
Die dabei verarbeiteten Unterlagen stammen größtenteils aus dem Nachlass von Pfarrer Valentin Thöny. Bei der Ausstellungseröffnung am Mittwoch, den 1. Juli spricht Helga Pollak-Kinsky über ihre Erfahrungen im Holocaust. Sie wurde im Alter von zwölf Jahren in das Ghetto Theresienstadt verschleppt. Von dort deportierte man sie nach Auschwitz und schließlich in ein Außenlager des Konzentrationslagers Flossenbürg. Die Ausstellung dauert bis zum 31. Oktober.
Ausstellung „Das Klostertal im Zeitalter der Extreme 1914 bis 1945“
Klostertal Museum Wald a. A.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 1. Juli – 19.30 Uhr
Öffnungszeiten:
Mittwoch und Sonntag, jeweils 14.00 bis 17.00 Uhr
Führungen nach Voranmeldung.
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