"Das Kiesabbauprojekt ist alternativlos"

Altach. Die Gemeinde Altach plant im Bereich zwischen Sauwinkel und Götzner Hof eine Erweiterung des bestehenden Kiesabbaugebiets im Raum Alter Rhein. Gegen diese Pläne hat sich eine Bürgerinitiative gebildet (VN-Heimat und VOL.AT haben berichtet), die vor allem eine bessere Bürgerbeteiligung und ein nachhaltiges Verkehrskonzept fordert.
Im Grunde keine Einwände
Über die Anliegen bzw. Vorwürfe zeigt sich Bürgermeister Gottfried Brändle im Gespräch sichtlich verwundert: “Bisher wurde ich von niemandem kontaktiert, wir haben aber immer gerne alle Unterlagen zum Projekt offen gelegt.” Auch den Vorwurf eines Alleingangs will er nicht auf sich sitzen lassen. Fakt sei vielmehr ein einstimmiger Beschluss im Gemeindevorstand zum weiteren Kiesabbau vom 28. November 2016. Brändle vermutet hinter der Initiative vor allem die grüne Bürgerliste – Bernhard Weber, einer der Proponenten, ist auch Mitglied der Gemeindevertretung. “Die Bürgerliste hat sich damals ganz klar für einen weiteren Kiesabbau positioniert.” Was noch fehlt, ist eine Behandlung und Abstimmung in der Gemeindevertretung, diese könne aber erst nach Vorliegen aller Gutachten zum Projekt erfolgen, was aber immer klar kommuniziert worden sei. Der Bürgermeister erwartet sich diesbezüglich eine Behandlung bereits im Februar oder März, stellt aber schon im Vorhinein klar: “Bei der Verhandlung vor Ort war unter anderen auch Naturschutzanwältin Katharina Lins anwesend, sie hatte wie auch andere Behörden bis auf ein paar Kleinigkeiten im Grunde keine Einwände gegen das Projekt.”
Verantwortung übernehmen
Brändle sieht auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit für den weiteren Kiesabbau. Vorsichtig gerechnet wird das Kiesfeld 30 bis 35 Millionen Euro an Gewinn abwerfen, für die Gemeindekasse ein nicht verzichtbarer Betrag. Angesprochen auf das Thema Verkehr verweist das Gemeindeoberhaupt auf die laufenden Verhandlungen mit der ASFINAG. Im Zuge des Großjojekts RHESI sucht man dort nach möglichen weiteren Autobahnanschlüssen an die Rheintalautobahn. Einer könnte mit nur äußerst geringen Eingriffen bei der Rosenberger-Raststätte erfolgen: “Für das Projekt kämpfen wir seit Jahren, mit Kiesabbau und RHESI hätten wir endlich die Argumente, die dafür sprechen.” Somit wäre neben den Kieslastern laut Brändle auch das Ortsgebiet vom Schwerverkehr aus dem Betriebsgebiet “Große Wies” deutlich entlastet.
Als letztes Argument sieht Brändle den bereits vorhandenen Kiesbetrieb mit der Firma Kies Kopf, der nur wenige Hundert Meter vom geplanten Kiesabbaugebiet gelegen ist. Die Infrastruktur sei vorhanden, und ohne weiteren Kiesabbau müsse die Firma wohl schließen, womit auch 15 Arbeitsplätze gefährdet seien. Der Bürgermeister fordert daher, sich als Altach geschlossen zu zeigen und für dieses immens wichtige Projekt für die Gemeinde die Verantwortung zu übernehmen.
CEG
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