Das „göttliche Instrument“ und sein Meister

GÖTZIS „Das Horn ist ein göttliches Instrument; man bläst hinein, und nur Gott weiß, was herauskommt.“ Kein Geringerer als Mozart tat diese Meinung kund, aber auch mit einem Schuss Ironie. Nun, das 3. Konzert in der ausverkauften Abo-Reihe des „Concerto Stella Matutina“ auf der Kulturbühne war diesmal dem Horn gewidmet, und ein Meister auf dem imposanten Instrument, der Salzburger Hornist Johannes Hinterholzer, zeigte dem begeisterten Publikum, dass Johannes, und nicht nur Gott, weiß, was aus dem Horn „herauskommt“, nämlich samten-sinnlicher Wohllaut (so man kann)… Das wieder insgesamt höchstrangige Konzert unter der Leitung der neuen Konzertmeisterin Maria Bader-Kubizek, einer international bekannten Geigerin, brachte Werke von Joseph und Michael Haydn, John Marsh und Mozart. Vor dem eigentlichen Programm gab es einen Überraschungsgag – 19 Bläserinnen und Bläser aus der ganzen Region stürmten auf die Bühne und lieferten eine mächtige Hörner-Intrada.
Naturhorn ohne Ventile
Nach der Intrada spielte das Orchester die leichtfüßige Ouvertüre „La fedeltá premiata“ von Joseph Haydn, dem großen Meister der kleinen musikalischen Späßchen. Die Sinfonie Nr.7, „La chasse“, des englischen Komponisten John Marsh (1752-1828) führte dann direkt in den Haupttummelplatz der Hörner, zur Jagd in Wald und Feld. Danach betrat Johannes Hinterholzer mit seinem Naturhorn die Bühne, um mit dem Orchester das Hornkonzert in Es-Dur, KV 417, von Mozart zu spielen. Dieser schuf es für seinen Freund, den Hornisten Joseph Leitgeb in Wien 1783. Das frisch-fröhliche Opus enthält sogar hineinkomponierte Gickser. Johannes Hinterholzer spielte seinen Mozart mit meisterhaft-noblem Ton, umringt von der kongenialen Musikerschar. Hinterholzer, ein international gefragter Solist bzw. Kammermusiker mit Ausbildung in der Mozartstadt, gilt als Spezialist für das Barockhorn/Naturhorn ohne Ventile. Als Professor für Horn an der Musikhochschule München dozierte er auch ein wenig über die schwierige Spielweise des Naturhorns und die Bedeutung der rechten Hand für die Tonbildung im Schalltrichter.
Der 1976 in Vorarlberg geborene und in Tirol und Salzburg ausgebildete Posaunist Stefan Konzett, der auch international musiziert und lehrt, gesellte sich nach der Pause zu Hinterholzer für das zweisätzige Concertino für Horn, Posaune und Orchester, D-Dur, von Michael Haydn. Ein gemächliches Adagio und ein bewegtes Allegro molto samt ausladenden Kadenzen boten dem Duo Gelegenheit für Klänge aus edlem Blech von Horn und Posaune. Mit überschäumender Spielfreude verabschiedete sich dann „Stella Matutina“ mit der Sinfonie Nr. 28, KV 200, von Mozart. Das Jugendwerk mit Pauke, zwei Hörnern und Trompeten, dem populären Opus KV 201 in seinem tänzerischen Charakter sehr ähnlich, begeisterte mit jugendlichem Animo. Die quirlige Konzertmeisterin Maria Bader-Kubizek war allemal die treibende Kraft am ersten Pult. SCH
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