Rund 45 Prozent der Weltbevölkerung leiden an Schlafstörungen, in Österreich ist bereits jeder Vierte betroffen. Dabei ist ausreichender und qualitätsvoller Schlaf eine wichtige Voraussetzung für die menschliche Gesundheit. Insbesondere die Bedeutung des Schlafes für das Gehirn wird häufig unterschätzt, erklärt Birgit Högl, Leiterin des Schlaflabors an der Uniklinik für Neurologie in Innsbruck. Ein gesunder Schlaf ist auch Voraussetzung für ein gut funktionierendes Gehirn. Neueste Erkenntnisse belegen den Zusammenhang von neurodegenerativen Erkrankungen und Schlafstörungen. „Ausreichender Schlaf ist notwendig, damit Abbauprodukte, die sich im Gehirn ansammeln, abtransportiert werden können“, erklärt Birgit Högl. Die Forscherin leitet das Schlaflabor an der Uniklinik für Neurologie in Innsbruck. „Der Schlaf dient dazu, das Gehirn wirksam toxisch zu reinigen. Das ist sehr wichtig, für die Erhaltung der Gehirngesundheit.“ Dauerhafte Schlafstörungen können darüber hinaus zu Übergewicht oder einem geschwächten Immunsystem führen. Studien zeigen allerdings, dass die Schlafqualität wesentlich wichtiger ist als die -quantität.
Blick ins Gehirn
Das Innsbrucker Schlaflabor ist an mehreren internationalen Forschungsprojekten beteiligt. Derzeit sind rund 100 Schlafstörungen bekannt, die in der Regel behandelbar sind. Durch eine Untersuchung im Schlaflabor ist es auch möglich, neurodegenerative Erkrankungen früh zu erkennen. „Während unserer Untersuchung des Schlafverhaltens werfen wir einen Blick ins Gehirn“, erklärt Högl die Vorteile einer frühzeitigen Untersuchung von gravierenden Schlafstörungen. Das Schlaflabor an der Uniklinik für Neurologie hat im Jahr 2017 knapp 4000 Patientenbesuche bzw. Aufenthalte verzeichnet.
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