Die Kostenstelle „Eislaufplatz beim Casinostadion“ wird wegrationalisiert. Nach dieser Saison wird auch in Alberschwende das Kunsteis schmelzen und nicht wiederkehren. Sobald der EHC Bregenzerwald, der diese Saison noch den Aufwand und die Kosten alleine schultern muss, ein Dach über dem Kopf hat – sprich die Wäldarhalle kommt, wo auch immer – schließen sich die Pforten des nächsten Eislaufplatzes.
Hohe Investition als Sargnagel
21 Mal bietet sich in Vorarlberg die Möglichkeit, über das Eis zu gleiten. Zehn Mal davon auf Kunsteis. Die Anzahl sinkt aber stetig. Gründe hört man allerorts dieselben: Das liebe Geld. „Einen Freiluft-Eislaufplatz zu betreiben ist einfach irrsinnig teuer. Wenn man den Eislaufbetrieb länger als drei Monate aufrechterhalten will, steigen die Kosten bei unseren klimatischen Verhältnissen sowieso exorbitant“, erklärt Wolfgang Bickel (47), Buchhalter und Gemeindevertreter in Nüziders. Eine Investition in Höhe von zirka 150.000 Euro, die nötig gewesen wäre, veranlasste Nüziders schlussendlich den Betrieb einzustellen. Eine Gemeinde alleine wird der Kosten eines Eislaufplatzes nicht Herr. Das musste auch Thüringen erkennen. „Unser Eislaufplatz wurde ursprünglich als RFI-Projekt von mehreren Gemeinden in Betrieb genommen. Als wir in der letzten Saison aber alleiniger Betreiber waren, musste man einsehen, dass es alleine nicht machbar ist“, sagt Thüringens Bürgermeister Harald Witwer (34).
Trotz Auslastung defizitär
Mit dem Vorhaben, den Eislaufplatz in der Höchster Straße zu schließen, wurde 2003 das Messestadion Dornbirn erbaut. Nun, acht Jahre später, ist der Eislaufplatz noch immer in Betrieb. „Wir haben eine sehr gute Auslastung außerhalb des Publikumslaufs und die alte Kühlanlage hält nach wie vor“, erklärt Sportstadträtin Marie-Louise Hinterauer (57), warum die größte Stadt Vorarlbergs noch über zwei Eisflächen verfügt. Dennoch: „Ein Eislaufplatz kann nicht kostendeckend geführt werden“, sagt sie „vergleichbar mit einem Hallenbad.“ In Zeiten wie diesen – wo das Geld knapp ist – könne sie sich schon vorstellen, dass eine Schließung mancherorts in Erwägung gezogen wird. Für 2012 ist der Eislaufplatz an der Höchster Straße im Budget. Fällt eine größere Investition an, gelte es dann, darüber zu diskutieren. Schließlich hält Hinterauer fest, „ist der Zuspruch allein beim Publikumslauf nicht mehr so groß, wie er einmal war“.
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