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Das Duell der Diesel-Giganten

Im Training für das legendäre 24-Stunden-Rennen in Le Mans düpierten die Peugeot-Boliden schon mal die Audi-Renner.

Gleich im ersten Qualifying für das 24-Stunden-Rennen von Le Mans schockte Peugeot mit einer Fabelzeit die Gegner. Der Franzose Stéphane Sarrazin prügelte seinen Diesel-Peugeot 908 HDi FAP in 3:18,513 Minuten und einem sagenhaften Schnitt von 247,16 km/h (!) um den Kurs und verbesserte damit den bisherigen Streckenrekord von Philippe Alliot aus dem Jahre 1992 um beinahe drei Sekunden – und seine eigene Pole Position-Zeit aus dem Vorjahr gleich um acht Sekunden. Damit durchbrach Sarrazin als erster Fahrer überhaupt die magische 200-Sekunden-Schallmauer auf der 13,629 Kilometer langen Streckenvariante. Franck Montagny im Schwestern-Auto war nur um 0,169 Sekunden langsamer und markierte die zweitschnellste Zeit und auch Rang drei ging durch Minassian an Peugeot. Erst als Vierter folgte der siebenmalige Le Mans-Sieger Tom Kristensen als bestplatzierter Audi, wobei der Rückstand schon beinahe sieben Sekunden auf die Bestzeit betrug. Doch in einem 24-Stunden-Rennen wie Le Mans sind die Trainingszeiten nicht unbedingt maßgebend, denn in 24 Stunden kann viel passieren. Audi-Rennsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: “In Le Mans kannst du als Letzter starten und trotzdem gewinnen.”

Audi in Lauerstellung

Und in der Tat könnte Platzhirsch Audi (sieben Siege in den letzen acht Jahren) ihr unterlegenes Technikpaket über Erfahrung, den geringeren Benzinverbrauch, die mechanische Zuverlässigkeit, die bessere Wartungsfreundlichkeit und eine ausgeklügeltere Strategie kompensieren. Die schnelleren Rundenzeiten der Peugeots gehen anscheinend auf das Konto der besseren Aerodynamik, resultierend durch das geschlossene Cockpit. Die über das Dach geleitete Luft strömt den Heckflügel des Peugeot-Renners optimal an, während das offene Audi-Cockpit Luft-Verwirbelungen erzeugt, die quasi verpuffen, weil sie nicht in die Abtriebserzeugung eingehen. Beim Motor verfolgen beide Hersteller mit dem Diesel-Turbo-Triebwerk dasselbe Grundkonzept und schöpfen je mit 5,5 Litern, 12 Zylindern und 2,95 bar Ladedruck das Maximum des Reglements aus. Offiziell erhalten die haushohen Favoriten Peugeot und Audi – ein Sieg eines “Benziners” wäre eine Sensation – von Michelin die gleichen Reifen. Doch die Gerüchte wollen nicht verstummen, dass die Franzosen von den Franzosen bevorteilt werden.

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