„Das Bewusstsein für Kulturerbe stärken“

„VN“-Heimat: Die Artenne hat sich weit über die Bezirks- und Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Was zeichnet die Artenne aus?
Der Verein Artenne versteht sich als Plattform für Auseinandersetzungen mit Kunst und Kultur im ländlichen Raum. Ziel ist es, das Bewusstsein für das Kulturerbe der Region und dessen Bedeutung für die Zukunft zu stärken und der regionalen Bevölkerung einen Zugang zur zeitgenössischen Kunst und Kultur zu eröffnen. Zu einem Jahresthema, das sich jeweils mit regionalen Inhalten befasst, werden unterschiedliche Zugänge angeboten. Zentral ist jeweils eine Ausstellung, um die ein entsprechendes Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm entwickelt wird. Kulturhistorische und sozialgeschichtliche Inhalte stehen im Vordergrund. Dazu werden Arbeiten zeitgenössicher KünstlerInnen gezeigt, die teils speziell für diesen Ort und zum aktuellen Thema arbeiten.
„VN“-Heimat: Der Verein Artenne hat den Ort zum Programm gemacht?
Mit dem Umbau der Tenne in einen Ausstellungs- und Veranstaltungsraum mit Unterstützung von EU-, Landes- und Gemeindemitteln sowie mit privaten Mitteln hat die Artenne einen Beitrag zur Revitalisierung eines leer stehenden Wirtschaftsgebäudes geleistet, das in seiner Art im größeren Umkreis einzigartig ist. 2011 wurden wir mit dem Österreichischen Bauherrenpreis ausgezeichnet, 2013 folgte dann der BTV Bauherrenpreis.
„VN“-Heimat: Parallel zur Artenne wurde der Verein Kulturgütersammlung Walgau gegründet. Was genau ist das Anliegen dieses Vereins?
Der Verein Kulturgütersammlung Walgau wurde 2010 im Zuge des Regionalentwicklungsprozesses Walgau gegründet. Güter von historischem Wert für den Walgau zu sichten und für die Zukunft zu bewahren ist ein zentrales Anliegen. Dazu gehören die Gestaltung einer von der Bevölkerung getragenen Erinnerungs- und Gedächtniskultur sowie eine laufende Diskussion um die kulturelle Identität des Walgaus.
„VN“-Heimat: Was sind Highlights des diesjährigen Programms?
Am Wochenende fand ein Symposium mit Experten von Wien bis Winterthur und den regionalen Akteuren statt. Diskutiert wurde was und wie gesammelt, wie und wo das Sammelgut deponiert werden soll. Dabei sind ganz neue Ansätze thematisiert worden, die in der Depotfrage in Richtung Gesamtkonzept für Vorarlberg gingen. Sowohl Vertreter der kommunalen wie landesweiten Entscheidungsträger waren sich einig, dass die Frage nach Depotlösungen im Großen angedacht werden müssen. Ein weiteres Highlight ist sich der „Tag der offenen Sammlungen“ am 15. Juni.
Zur Person:
Helmut Schlatter
Jahrgang 1957 Familie: verheiratet, zwei erwachsene Kinder, ein Enkelkind Berufliche Engagements: Lehrer, Kurator für Kommunikation im Museums- und Ausstellungswesen, Kunstausstellungen, Museumspädagoge im Jüdischen Museum Hohenems, Obmann des Vereins „Kulturgütersammlung Walgau“ sowie des Kulturvereins Artenne
Hobbies: Sport zum Ausgleich, Lesen, Ausstellungen besuchen
Ausstellungseröffnung „Walgau sammeln“
Als nächster Programmpunkt steht am Freitag, 9. Mai, um 20 Uhr die Eröffnung der Ausstellung „Walgau sammeln“ auf dem Programm. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Florian Kasseroler und Helmut Schlatter sowie den Eröffnungsreden von Andreas Rudigier (Vorarlberg Museum) und Joachim Huber (prevart, Winterthur) ist die Performance „Alemannische Urviecher“ von Gerold Amann mit Anna Adamik und Evelyn Fink-Mennel geplant – im Mittelpunkt der Ausstellung steht ein Querschnitt der Sammeltätigkeit im Walgau mit Otto Schallert (Wagnerei, Skiproduktion), Hans Burtscher (Landschaftsaufnahmen), Edith Berchtold (Bienenmuseum), Reinhard Häfele (Uhren), Othmar Gmeiner (Handwerksgeräte), Harald Ludescher (Tabakmuseum) sowie Karlheinz Pichler (Kunstsammlung). Eröffnet wird auch die Ausstellung „Bergseen 1:1500“ von Mara Müller.
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