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Darum wird es in Wien keine Pfandringe an Mistkübeln geben

Wien bleibt bei Mistkübeln ohne Pfandringe.
Wien bleibt bei Mistkübeln ohne Pfandringe. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Trotz Einführung des Einwegpfands mit Jahresbeginn lehnt Wien die Installation von sogenannten Pfandringen an öffentlichen Müllbehältern gleich aus mehreren Gründen ab.

Diese Vorrichtungen, die in anderen Städten wie Linz oder Innsbruck bereits getestet werden, sollen eine niederschwellige Abgabe pfandpflichtiger Gebinde ermöglichen. Die Wiener Magistratsabteilung 48 (MA 48) verweist jedoch auf negative Erfahrungen und sieht keine Pläne zur Umsetzung.

Keine Pfandringe an öffentlichen Mistkübeln in Wien geplant

„Eine Einführung ist in Wien nicht vorgesehen“, bestätigte eine Sprecherin der MA 48 gegenüber der APA. Die Abfallwirtschaftsabteilung befasst sich bereits seit Jahren mit internationalen Beispielen und verweist auf umfangreiche Tests etwa in Köln, Hannover oder Berlin. Die Bilanz sei ernüchternd: Pfandringe würden oft nicht nur für Flaschen, sondern auch für anderen Abfall genutzt und somit zur Bildung von Müllansammlungen im öffentlichen Raum beitragen.

„Wir wollen keine Müll-Hotspots im öffentlichen Raum schaffen, die unsere Bemühungen für eine saubere Stadt konterkarieren“, so die MA 48 weiter. Problematisch seien insbesondere halbvolle Gebinde, die Insekten wie Wespen anziehen und hygienische Risiken bergen.

Fokus auf Pfand-Rückgabesystem im Handel

Auch den häufig zitierten sozialen Nutzen stellt die MA 48 infrage: Der Zugang zu zurückgelassenen Pfandflaschen stehe allen offen, nicht ausschließlich bedürftigen Personen. Der tatsächliche Effekt sei daher „keineswegs treffsicher“.

Statt alternativer Sammelsysteme setzt Wien auf die Eigenverantwortung der Bevölkerung: „Wichtig ist es, dass die Bürgerinnen und Bürger Verantwortung übernehmen und die Pfandflaschen und -dosen zurückgeben“, erklärte die MA 48-Sprecherin. Mittelfristig rechne man mit einer Rücklaufquote von rund 95 Prozent über die Rückgabestellen im Handel.

(APA/Red)

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