Darum flüchtete Alex Batty nach sechs Jahren vor seiner Mutter

Er habe keine Lust mehr auf das unstete Leben mit seiner Mutter in den Pyrenäen zwischen Frankreich und Spanien gehabt, sagte der 17-jährige Alex Batty der britischen Zeitung "The Sun". "Umherziehen. Keine Freunde, kein Sozialleben. Arbeiten, arbeiten, arbeiten und nicht lernen. Das ist das Leben, das ich mir vorgestellt habe, wenn ich bei meiner Mutter geblieben wäre", sagte er. "In den Bergen, mitten im Nirgendwo."
Viertägige Flucht
Der Jugendliche war nach einem Urlaub mit seiner Mutter und seinem Großvater in Spanien 2017 nicht wie verabredet zu seiner sorgeberechtigten Großmutter in Oldham bei Manchester zurückgekehrt. Seitdem wurde er vermisst. Die britische Polizei ermittelt nun wegen mutmaßlicher Kindesentführung, wie die BBC am Freitag berichtete.
Alex war Mitte Dezember von einem Kurierfahrer in Südfrankreich entdeckt worden, als er nachts bei strömendem Regen eine Straße entlang ging. Der Mann lieferte den Teenager bei der Polizei ab, wo er von einer viertägigen Flucht berichtete.
"Keine tolle Mutter"
Diese Geschichte sei allerdings teilweise erfunden gewesen, sagte Batty nun - er habe seine Mutter und seinen Großvater schützen wollen. Das Trio zog demnach ständig von einem Ferienhaus in den Bergen zum nächsten und erledigte kleinere Arbeiten gegen Geld und Lebensmittel. Tatsächlich sei er erst zwei Tage zuvor losgezogen und habe stets gewusst, wo er hinwollte. Sein Ziel sei gewesen, nach Hause zurückzukehren und endlich wieder zur Schule zu gehen. Er wolle weiter Französisch lernen und später etwas mit Informatik oder Cybersicherheit arbeiten.
Über seine Mutter sagte Batty: "Sie ist ein toller Mensch, und ich liebe sie, aber sie ist keine tolle Mutter." Doch sie sei gegen Impfungen und gegen den Staat und lasse keine anderen Meinungen zu. Nach einem Streit habe er gemerkt, dass er nicht mehr bei ihr bleiben könne.
(dpa)
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