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"Dann sah ich, wie er vom Zug erfasst wurde"

Der Familienvater war betrunken, als er das Haus verließ.
Der Familienvater war betrunken, als er das Haus verließ. ©Twitter
Gestern berichteten wir von dem tragischen Tod des Familienvaters Ki Suk Han, der auf die Gleise gestoßen wurde und starb. Ein Fotograf knipste die Szene, die "New York Post" veröffentlichte das Bild. Nun hat der Täter gestanden.

Das Foto des Fotografen R. Umar Abbasi zeigt einen Mann, der auf den Tod wartet. Der „Todgeweihte“, wie die „New York Post“ später titeln sollte, versucht sich mit letzter Kraft auf den Bahnsteig zu retten, doch er hat nicht genug Zeit – er wird von einem Zug erfasst und stirbt.

Als die „New York Post“ das Foto publiziert, reagieren weite Teile der Öffentlichkeit entsetzt; wie kann eine Zeitung so etwas nur herausgeben? Und vor allem: Warum hat der Fotograf geknipst, anstatt dem Opfer zur Hilfe zu eilen?

Der Täter gesteht

Ein Handyvideo, das Beobachter der Zeitung zuspielten, dokumentiert einen Streit zwischen dem späteren Opfer Ki Suk Han und einem Afroamerikaner. „Lass mich in Ruhe! Schlepp deinen verfluchten Arsch hinter die Linie und warte auf den R-Zug, so einfach ist das“, waren die Worte des mutmaßlichen Täters, der wenig später ausfindig gemacht werden konnte und in der Zwischenzeit von der Polizei befragt wurde – mit Erfolg; die Tat hat der Obdachlose gestanden: „ Er ließ mich nicht in Ruhe, also habe ich ihn weggestoßen.“, erzählte er laut „New York Daily News“ den Beamten. „ Dann sah ich, wie er vom Zug erfasst wurde.“

Der U-Bahn-Schubser heißt Davis, ist obdachlos und laut den Behörden ohne erkenntlichen Grund ausgerastet.  Han ging auf ihn zu, wollte ihn beruhigen, sagte: „ Sie machen den Leuten Angst.“ Danach schrie Davis: „ Sie kennen mich nicht! Sie wissen nicht, wer ich bin!“

Ki Suk Han verließ das Haus im Streit

Die US-Medien beschreiben Ki Suk Han als harten Arbeiter, als einen Mann, der vor 25 Jahren in die USA kam, um sich und seiner Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Er hatte eine Firma, die jedoch vor rund zwei Jahren Konkurs anmeldete – er wurde arbeitslos.

Han wurde 58 Jahre alt, hinterlässt eine Frau und eine 22-jährige Tochter. In einer Pressekonferenz berichtet seine Frau Serim, dass beide Alkoholprobleme hatten. An seinem Todestag hatte er betrunken und im Streit das Haus verlassen. Seine Frau trauert:„ ich wünschte, ich könnte ihm noch ein letztes Mal sagen, dass ich ihn liebe“

(VOL.AT)

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