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Dankbarkeit und Unsicherheit beim MoHi

Die Tagesbetreuung und der Mittagstisch mussten in Lustenau geschlossen werden
Die Tagesbetreuung und der Mittagstisch mussten in Lustenau geschlossen werden ©Michael Mäser
Trotz der verschärften Situation konnte der MOHI Lustenau seine Leistungen in vollem Umfang aufrechterhalten – einzig die Tagesbetreuung musste geschlossen werden.

Lustenau. Seit mittlerweile über 27 Jahren begleiten über 120 HelferInnen des Mobilen Hilfsdienstes Menschen in Lustenau, die altersbedingt, aufgrund einer Erkrankung oder auch wegen einer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigung, Unterstützung zur Bewältigung des Alltags benötigen. Auch in Zeiten der Corona Krise waren die MoHi Mitarbeiter als Schlüsselarbeitskräfte grundsätzlich durchgehend im Einsatz.

Herausforderung für Klienten und Mitarbeiter

Der Mobile Hilfsdienst ist ein wesentlicher Teil der Systemerhaltung der sozialen Versorgung in Vorarlberg und daher waren die Helfer gerade in der teils belastenden Coronazeit sehr wertvoll. „Unsere Klienten waren zwar teilweise verunsichert, doch größtenteils extrem dankbar, dass wir trotzdem für sie da waren. Für ganz viele war der Mobile Hilfsdienst dabei eine wichtige Stütze, da in den allermeisten Fällen ja auch die Angehörigen nicht mehr zu ihren Verwandten durften“, blickt Lustenaus MoHi Leiter Sigi Hämmerle auf die vergangenen Monate zurück. Herausfordernd war diese Zeit auch für die Mitarbeiter des Hilfsdienstes. So mussten noch viel mehr Regeln beachtet werden als sonst üblich und die neuen Verordnungen, Anweisungen und Informationen haben sich laufend geändert. Alles musste sofort beachtet, organisiert und umgesetzt werden. 

Täglichem Risiko ausgesetzt

Der absolute Schutz der Patienten, Klienten und Mitarbeiter stand und steht dabei stets im Vordergrund. Die Helferinnen sind dabei täglich einem gewissen Risiko ausgesetzt und dies verlangt viel Loyalität und Engagement“, so Sigi Hämmerle. Als präventive Maßnahme des möglichen Ausfalles der 24-Stunden-Pflegerinnen wurde vom Land Vorarlberg und von der ARGE MOHI unter anderem auch in Lustenau ein Betreuungszentrum aufgebaut, für jene Klienten, die von diesen Pflegerinnen nicht mehr betreut werden konnten. Auch dies war in der schwierigen Phase mit einem großen Aufwand, sowie der Bereitstellung von Personal und auch Räumlichkeiten verbunden. Letztlich war aber die Inbetriebnahme dieses Betreuungszentrums in Lustenau doch nicht notwendig.

Klienten werden zuhause betreut

Eine weitere Schwierigkeit stellte auch die Absage der Einsätze von Klienten als Vorsichtsmaßnahme dar. „Dies hat natürlich auch dazu geführt, dass manche von unseren Helferinnen weniger Stunden arbeiten konnten“, so MoHi Leiter Hämmerle. Auch die Tagesbetreuung musste aufgrund der Vorgaben des Landes geschlossen werden. Ein Umstand, der für die Klienten ganz schwierig war, da sie sehr gerne in der Tagesbetreuung sind und dort Abwechslung vom Alltag bekamen. „Gleichzeitig hatten die Besucher aber auch großes Verständnis für die Maßnahmen und dort wo nötig betreuen wir nun Gäste zu Hause, was für die Familien eine ganz große Entlastung bedeutet“, klärt Hämmerle auf. 

Winterzeit wird zur Herausforderung

Mit gemischten Gefühlen blickt Sigi Hämmerle nun auf die nahende Winterzeit und gibt zu bedenken, dass die verschiedenen Erkältungssymptome zu einer enormen Unsicherheit bei den Klienten aber auch Mitarbeitern führen wird. „Selbstverständlich werden wir aber auch in den kommenden Monaten für unsere Klienten gerne da sein und sie in dieser noch immer herausfordernden Zeit begleiten. Die Planung und Sicherstellung dieser Unterstützung wird aber zur Herausforderung“, zeigt Hämmerle auch auf, dass der MoHi gut vorbereitet ist. In einer Krisenfachgruppe wurde gemeinsam mit dem Landesverband des Krankenpflegevereines detaillierte Empfehlungen und Vorgaben zu COVID Schutzmaßnahmen für alle Helferinnen im Land erarbeitet. „Wir arbeiten auch sehr eng mit dem Land zusammen, um auf alle Situationen vorbereitet zu sein“, hofft der MoHi Leiter aber auch einen geregelten Ablauf in den kommenden Wochen und Monaten. MIMA

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