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Damon Hill gesteht: "Ich war bei weitem nicht so gut wie er"

Michael Schumacher bei einer Pressekonferenz im März 2003
Michael Schumacher bei einer Pressekonferenz im März 2003 ©AFP
Der frühere Formel-1-Weltmeister Damon Hill erinnert sich an die Duelle mit Michael Schumacher – mit Respekt und Selbstkritik.

Der Brite Damon Hill zählte in den 1990er-Jahren zu den stärksten Rivalen von Michael Schumacher. In einem Interview mit dem „Guardian“ blickt der 63-Jährige nun auf diese Zeit zurück – und schildert persönliche Eindrücke vom Rekordweltmeister.

Damon Hill gemeinsam mit Michael Schumacher ©AFP

Rivalität mit Respekt

"Ich war bei weitem nicht so gut wie er, und ich werde niemals so tun, als wäre ich es gewesen", sagt Hill über Schumacher. Dennoch habe ihn die sportliche Konkurrenz zu Höchstleistungen angespornt: "Ihn als Gegenpol zu haben, hat das Beste aus mir herausgeholt."

Damon Hill 1997 ©AFP

Die Rivalität gipfelte im kontroversen Saisonfinale 1994 in Adelaide, bei dem beide Piloten kollidierten – Schumacher sicherte sich dadurch seinen ersten Weltmeistertitel. Auch 1995 kam es zu mehreren Zwischenfällen, etwa beim Grand Prix in Silverstone.

Spannungen abseits der Strecke

Hill erinnert sich auch an kleine, aber prägende Momente. So etwa an den Großbritannien-GP 1994, als Schumacher nach einem Regelverstoß disqualifiziert wurde. Beim Gang zum Podium soll Schumacher Hill mit der Hand leicht gegen das Schild seiner Kappe geschlagen haben – ein Verhalten, das Hill als Ausdruck von Unsicherheit deutet: "Er war verlegen und wusste nicht, wie er auf jemanden reagieren sollte, der ihn geschlagen hatte."

Trotz sportlicher Erfolge habe es zwischen beiden keine persönliche Annäherung gegeben. Hill beschreibt grundlegend unterschiedliche Wertevorstellungen.

Später Triumph

1996 – nach Schumachers Wechsel zu Ferrari – gelang Hill selbst der Titelgewinn mit Williams. "Mit 36 war das schwer. Er war 26, ich kämpfte gegen die Zeit", sagt Hill rückblickend. Dennoch zieht er ein positives Fazit: "Ich bin stolz auf mich, dass ich das geschafft habe, und es ist eine große Ehre, in einer Sportart an die Spitze zu gelangen."

(VOL.AT)

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