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Damals-Heute: Churer Tor

BU: Das Churertor aus dem Jahr 1491 mit dem Salzstadel, 1908 abgerissen
BU: Das Churertor aus dem Jahr 1491 mit dem Salzstadel, 1908 abgerissen ©Rheticus Gesellschaft: Aus alten Zeiten, S. 156, Aufnahme von 1491
Churer Tor 2011

Das alte Feldkirch war bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts wie alle mittelalterlichen Städte von einem Befestigungsring umgeben, bestehend aus Stadtmauer, Wassergraben sowie Stadttürmen und Stadttoren. Von ursprünglich fünf Stadttoren haben sich bis heute das Churer- und das Mühletor erhalten. Besonders das aufwendig restaurierte Churertor mit seinen sechs Geschoßen beeindruckt durch seine Größe. Mühle- und Churertor gemeinsam sind die noch gut sichtbaren Sicherungsmaßnahmen. Im Mauerwerk sind Vorrichtungen zum Einhängen von Balken, die ein Aufbrechen des Stadttores verhindern sollten. Die mächtigen Türangeln geben einen Eindruck von der Größe der hier einst aufgehängten Türen. Auch die Schießscharten deuten auf die einstige militärische Bedeutung der Tore hin.

Den Modernisierungsbestrebungen des 19. Jahrhunderts fielen 1836 das Bregenzertor und 1870 das Bludenzertor zum Opfer. Das Churertor gelangte 1824 in Privatbesitz, verlor jedoch nach 1826 mit der Auffüllung des Hirschgrabens seinen zinnenbewehrten Vorbau.

Das heutige Churertor führte bis 1615 den Namen Hewerstor, wobei dieser sich vermutlich von einer Familie Hewers herleiten lässt. Erstmals wurde der Name Salztor im Jahre 1618 verwendet. Diese Bezeichnung stammt von dem benachbarten Salzstadel, in dem aus Tirol geliefertes Salz eingelagert wurde. Für das Wassertor, direkt beim Wasserturm gelegen, findet sich Anfang des 16. Jahrhunderts der Name Illtor.

1792 erhielt der Torwart am Mühletor zusätzlich zu seinem normalen Gehalt nochmals 5 Gulden für die Schließung des Tores. Auch bei besonderen Anlässen, wie der Erbhuldigung, der Eidesleistung aller Bürger auf den neuen Landesherren 1570, wurden die Tore geschlossen. Sätestens zu Ende des 18. Jahrhunderts gab es das Torschließeramt nicht mehr.

Der Wächter am Mühletor hatte die “Salzmanipulation” durchzuführen, d.h. er hatte die aus Hall kommenden Salztransporte zu kontrollieren und aufzuzeichnen. Für während der Nacht eintreffende Salzfuhren durfte nur das Mühletor geöffnet werden.

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