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Dalaaser Imker hilft Kollegen im Südsudan

Dalaas - In Kajo Keji will Richard Burtscher ab 9. Jänner eine Bienenschule aufbauen.

Zur Imkerei kam er über ein Geschenk: Ein alter Imker vermachte Richard Burtscher 1965 seine Bienenvölker. Der Dalaaser Tischlermeister ging mit Hausverstand und „viel Angst” an die Sache heran. Heute fürchtet er den Stachel der fleißigen Brummer längst nicht mehr. Seine „40 bis 50 Völker” beschreibt er liebevoll als „derart zahm, dass ich in kurzer Hose und T-Shirt zu den Bienenstöcken geh”. Das fügt sich. Im Südsudan, wo er ab 9. Jänner Entwicklungshilfe leisten wird, herrscht zur Zeit brütende Hitze. „45 Grad Celsius und mehr”, und doch wird Burtscher sich einen richtigen Imkeranzug zulegen müssen, denn die Bienen in Afrika sind von anderem Kaliber. „Kleiner, dunkler und sehr aggressiv.” Doch rechtfertigt das noch lange nicht, dass die sudanesischen Imker bis dato die Völker ausgeräuchert und oft genug umgebracht haben, ehe sie ihre Ernte einbrachten.

Beste Bedingungen

Weil Kajo Keji als die vielleicht beste Honigregion der Welt gilt, beschlossen österreichische Imker um Hannes Urban, in der Missionsstation Lomin eine Imkerschule aufzubauen. Der Dalaaser Richard Burtscher wird den Anfang machen. 1500 Euro für Flug und Impfungen hat er selber bezahlt, weil „ich immer schon Entwicklungshelfer werden wollte, wäre nicht die Liebe dazwischen gekommen”. Die lässt ihn nun am 9. Jänner für vier Wochen ziehen, allerlei Zubehör und Unterrichtstafeln im Gepäck.

Produkte ohne Ende

Das „Alphabet der Wachsplättchen” und der „Schnitt durch ein Bienenvolk” – in aufschlussreichen Bildern hat er den Unterricht aufgebaut. Für das Kapital Marketing braucht er nur Proben der eigenen Produkte mitzunehmen. Propolis etwa, mit Olivenöl zu Lippenstift und Handcreme verfeinert oder als Nahrungsergänzung, Zuckerle, Met und Bärenfang. Auf die Sudanesen rollt ein ganze Welle von Imker­ideen zu.

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