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Dakar-Siege mit Trauerflor

Nach dem Tod eines zwölfjährigen Buben am Samstag, dem dritten Todesopfer der 28. Auflage der Dakar-Rallye, haben die Organisatoren beschlossen, die letzte Wertung am Sonntag ohne Zeitnahme zu absolvieren.

Die Rallye Dakar ist am Sonntag erstmals ohne ein sportliches Finale beendet worden. Angesichts der drei tödlichen Unfälle bei der 28. Auflage der Wüsten-Extremrallye verzichtete die Organisation auf eine Zeitwertung der 15. und letzten Etappe. Für Luc Alphand (Mitsubishi Pajero) und Marc Coma (KTM) wurden ihre ersten Dakar-Erfolge damit zu Siegen mit Trauerflor.

Alphand, der Ski-Weltcupsieger von 1997, gewann mit einem Vorsprung von 17:53 Minuten auf Giniel de Villiers im VW Race-Touareg. Rang drei mit einem Rückstand von 1:50:38 Stunden sicherte sich Joan-Nani Roma in einem weiteren Mitsubishi. Für den japanischen Automobilhersteller war es der elfte Dakar-Erfolg und der sechste Sieg in Folge. Die Rallye Dakar war diesmal also ein echtes Kräftemessen zwischen Seriensieger Mitsubishi und Herausforderer Volkswagen. Raphael Sperrer musste vor der vorletzten Etappe, rund 700 Kilometer vor dem Ziel der über 9.000 Kilometer langen Rallye, nach einem Umfallschaden die Segel streichen.

In der Motorradwertung gewann Marc Coma, der für den österreichischen Motorradhersteller KTM ebenfalls den sechsten Erfolg in Serie erreichte. Um 1:13:29 Stunden verwies er den KTM-Kollegen und Vorjahressieger Cyril Despres auf den zweiten Platz. Die ersten acht Piloten der Endwertung fuhren auf Motorrädern aus Mattighofen.

“Aus Respekt vor den Toten und deren Familien haben wir entschieden, die letzte Etappe ohne Zeitwertung durchzuführen”, sagte der Sportdirektor Etienne Lavigne. “Die senegalesischen Behörden haben uns aber gebeten, auf den Zieleinlauf nicht zu verzichten, weil dies ein nationales Ereignis in Senegal sei.” Drei Menschen waren in der letzten Dakar-Woche tödlich verunglückt. Zunächst starb Motorradfahrer Andy Caldecott (KTM) nach einem Sturz an einem Halswirbelbruch. Am Freitag wurde ein zehnjähriger Bub beim Überqueren der Straße von einem Rallyeauto erfasst und tödlich verletzt. Am Samstag kam ein Zwölfjähriger nach einem Unfall mit einem Service-Fahrzeug zu Tode. Die Zahl der Dakar-Todesopfer erhöhte sich auf 48, darunter waren 23 Teilnehmer.

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