Das berichtete Volker Strenger von der Universitäts-Kinderklinik in Graz gegenüber der APA. Beide Patienten sind bereits wieder aus den Krankenhäusern entlassen, der Bub in Graz war zuvor neun Tage auf der Intensivstation. Überraschend kamen diese Fälle jedoch nicht.
Intensivbetreuung durch überschießende Immunreaktion
Bereits bei Erwachsenen gab zuvor auch in Österreich immer wieder Fälle, bei denen Patienten aufgrund einer überschießenden Immunreaktion auf Sars-CoV-2 intensivmedizinische Betreuung benötigten. Beim Grazer Patienten lag laut Strenger zunächst eine milde Form der Covid-19-Erkrankung vor, so dass ein Spitalsaufenthalt anfangs gar nicht notwendig war, erst Tage später verschlimmerte sich der Zustand.
"Diese Fälle sind an sich nicht mysteriös, und ihre Häufung in den USA und in London erklärt sich durch die hohe Zahl an Infizierten in der Gesamtpopulation", somit erhöhte sich die Wahrscheinlichkeit, dass auch Kinder von diesen an sich selten auftretenden Reaktionen betroffen sein können. Bereits in der frühen Phase der Pandemie, als die Mehrheit der Infizierten noch in China und infolge in Italien registriert wurden, gab es diese Immunantworten bei Erwachsenen. Weitere Fälle in Österreich haben durch die inzwischen geringe Rate an Neuinfektionen umgekehrt daher eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit.
Corona-Infektion verläuft bei Kindern eher mild
Eine aktuelle Studie aus Bergamo zur der seltenen Entzündungskrankheit mit Symptomen wie entzündete Blutgefäße, Hautausschläge und Fieber, was dem sogenannten Kawasaki-Syndrom ähnelt, verwies ebenfalls auf die kleine Fallzahl. Die Experten betonten, dass in der Regel die Corona-Infektion bei Kindern eher mild verläuft, was auch Strenger noch einmal hervor hob. Im Verlauf einer Influenza-Saison müssen indes jedes Jahr einige Kinder mehr intensivmedizinisch behandelt werden, betonte Strenger unter Hinweis, dass die Gefährlichkeit des Coronavirus durch diese Tatsache keineswegs geringer wird.
(APA/Red)
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