Zehn Tage lang werden 70 Weltenbummler in Eisenstadt und Wien beim Collective über den Geist des Sofa-Tauschens philosophieren.
Schlafplatz-Kameraderie
Dem Couchsurfing-Prinzip nach stellen sie jedem Mitglied bei sich Zuhause eine Schlafgelegenheit zur Verfügung und finden selbst weltweit rund 94.000 Möglichkeiten, gratis zu übernachten.
Wir werden diskutieren, wie sich Couchsurfing weiterentwickeln soll, sagte Marcus Eder, Mitglied der ersten Stunde, zur APA. Die reiselustigen Sofa-Surfer hatten vor zwei Wochen einen Rückschlag erlitten, nachdem bei einem Computerabsturz rund 15.000 auf der Community-Website gespeicherte Mitgliederprofile verloren gingen.
Der Spirit der Couch-Surfer vergeht aber nicht, meinte der 28-jährige Wahl-Wiener. Nun werde man die Mitglieder weltweit wieder zusammentrommeln.
In Eisenstadt stehen Workshops zu den Themen Kulturaustausch und Funktionen der neuen Homepage sowie die Gründung einer Couchsurfing-University am Programm. In Zukunft wird der Austausch von Wissen in den Mittelpunkt rücken, erklärte Eder. Man wolle aus der Gemeinschaft auch ein Netzwerk machen, in dem man gegenseitig von einander lernen könne und einen Ansprechpartner für spezielle Fragen – wie beispielsweise in punkto Webdesign – habe.
Tagsüber werden die Sofa-Hüpfer aus Österreich, Kanada, Australien, Deutschland, Italien, Finnland und der Schweiz arbeiten, abends wolle man sich bei Schnitzeljagden, Musik und gemeinsamen Essen besser kennen lernen. Schlafen werden die Weltenbummler im Turnsaal der Musikhauptschule Eisenstadt, die vorerst Schauplatz des Couchsurfing Collective Europe ist.
Am zweiten Wochenende (29./30. Juli) belagern die Couch-Surfer die Wiener Donauinsel. Wir werden grillen, kündigte Eder an. Interessierte sind gerne dazu eingeladen, hinzukommen und sich über Couchsurfing zu informieren, sagte er. Unter anderem wird auch der Gründer der Community, Casey Fenton, ein 27-jähriger Amerikaner, in Österreich erwartet.
Die Website http://www.couchsurfing.com ging vor zwei Jahren online. Im September wollte man die 100.000 Mitglieder-Grenze durchbrechen. Unter den Top Ten Couch-Surfing Countries – jenen Ländern, die die meisten Sofas anbieten – findet sich auf Platz zehn auch Österreich mit 1.428 Registrierten. In rund 200 Ländern der Welt können sich die Weltenbummler eine Bleibe suchen.
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