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Corsage: Ländle-Darsteller spricht sich für den Film aus

Johannes Rhomberg stellt sich demonstrativ vor den Film, in dem er ebenfalls eine Rolle spielt.
Johannes Rhomberg stellt sich demonstrativ vor den Film, in dem er ebenfalls eine Rolle spielt. ©Film AG/Corsage
Joachim Mangard (VOL.AT) joachim.mangard@russmedia.com
Im zweiten Teil des VOL.AT-Interviews spricht Corsage-Mime Johannes Rhomberg über die Diskussion über den Film, die rund um die Causa Teichtmeister entbrannt sind.
Vorarlberger "Corsage"-Schauspieler zur Causa Teichtmeister

Der gebürtige Lustenauer Schauspieler ist ebenfalls Mitglied im Cast des in die Schlagzeilen geratenen Films Corsage.

Film und Causa Teichtmeister sollen differenziert betrachtet werden

Gegenüber VOL.AT spricht er sich aber für eine strikte Trennung der künstlerischen Rezeption vom Skandal rund um die Causa Teichtmeister aus.

Das Kinoplakat des Films von Marie Kreutzer. ©Film AG/Corsage

VOL.AT: Was halten Sie von der Debatte, die rund um den Film entbrannt ist? Sollte man das Werk und die Diskussion um Anschuldigungen gegen einen Darsteller strikt voneinander trennen?

Johannes Rhomberg: Meines Erachtens sollte man das tatsächlich trennen. Teichtmeister ist nur ein Teil des Casts ist und nicht der Film. Über 300 Menschen aus ganz Europa haben daran mitgearbeitet, und dass einer davon sich nun eines furchtbaren Verbrechens schuldig gemacht hat, dafür sollten weder die übrigen 299 noch das Werk büßen. Ich fände es nicht richtig, ihm diese Macht zuzugestehen, diesen wunderbaren Film mit sich in den Abgrund zu reißen.

VOL.AT: Glauben Sie, dass Regisseurin Marie Kreutzer vor dem Bekanntwerden der Vorwürfe bereits etwas wusste? 

Johannes Rhomberg: Nein, selbstverständlich nicht. Und außerdem waren die Dreharbeiten als die Vorwürfe Ende 2021 das erste Mal aufkamen, bereits abgeschlossen, der Film beinahe fertig geschnitten. Das heißt, sie hätte auch gar keine Handlungsoptionen mehr gehabt. Sie ist genauso wie das Burgtheater dem Schwindel eines Menschen aufgesessen, der mit aller Gewalt noch Zeit schinden wollte, bis sein Kartenhaus zusammenbricht. Das ist menschlich nachvollziehbar, spricht aber nicht für seinen Charakter.

Der Film solle laut Rhomberg unabhängig von der Causa Teichtmeister betrachtet werden. ©Film AG/Corsage

Rhomberg: "Manche inszenieren sich in der Causa als Moralapostel"

VOL.AT: Was halten Sie generell von der Diskussion rund um die Causa, die in den Medien entbrannt ist?

Johannes Rhomberg: Ich finde es gelinde gesagt befremdlich, wie sich manche in der Causa als Moralapostel inszenieren oder inszenieren lassen, manche Medien gegen die Kulturszene als Ganzes pauschal hetzen, oder gar irgendwelche Verschwörungen konstruieren. Dieser Genuss, diese Häme, die da in manchen Artikeln und Kommentaren spürbar wird – das sagt mehr über den Urheber aus, als dass es zur Aufarbeitung des Falls beiträgt.

Johannes Rhomberg über die Causa Teichtmeister

(VOL.AT)

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