Der Dienst der derzeit dienenden Zivildiener wird verlängert. Das kündigten Zivildienstministerin Elisabeth Köstinger und Verteidigungsministerin Klaudia Tanner an. Zusätzlich sind ehemalige Zivildiener aufgerufen, sich freiwillig für den Dienst in der Corona-Krise zu melden. Wenn das nicht reicht, werden ehemalige Zivildiener zwangsweise einberufen.
Zivildiener aus Rettungs- und Pflegebereich
Die für den Zivildienst zuständige Ministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) betonte in der Pressekonferenz, dass man vor allem nach ehemaligen Zivildienern aus den Bereichen Rettung und Pflege suche. Bei freiwilliger Meldung gibt es dann auch eine gesetzlich festgelegte Entschädigung, die sich am gegenwärtigen Einkommen bemisst.
Jedenfalls verlängert wird der Zivildienst für jene, die demnächst ihre Aufgabe abschließen hätten können. Das Entgelt wird dafür um 190 Euro im Monat erhöht. Zudem prüft Köstinger für Mai ein Vorziehen jener Zivildiener, die im Juni oder Juli begonnen hätten. Ausgenommen werden allerdings Maturanten.
4.500 Personen sollen dadurch mobilisiert werden
Durch die Verlängerung des Zivildiensts wird man imstande sein, 4.500 Personen zu mobilisieren. Dazu kommen eben in erster Linie die Freiwilligen, die sich ab Montag bei der Zivildienstserviceagentur melden können. Sollte das nicht reichen, könnte Köstinger auch Zivildiener aus den vergangenen fünf Jahren verpflichten. Das Potenzial jener, die in den gesuchten Bereichen tätig waren, liegt bei 45.000 jungen Männern.
Rekruten werden ebenfalls verlängert
Was das Heer angeht, werden alle Rekruten, die eigentlich im März abrüsten sollten, verlängert. Dazu werden einzelne Teile der Miliz angefordert, jedoch nicht die gesamte. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) geht davon aus, dass insgesamt 3.200 Soldaten zum Einsatz kommen werden. Dies sind in erster Linie Grundwehrdiener und Berufssoldaten. Wie viele Kräfte von der Miliz gebraucht werden, werde noch geprüft, sagte die Ressortchefin. Jeder werde vorab informiert. Bis es zum Einsatz komme, werde es dauern.
Beide Ministerinnen ersuchten ums Verständnis der Betroffenen, machten auch klar, dass Personen, die in systemrelevanten Berufen tätig sind, nicht einberufen werden.
(APA/Red)
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