Die von den Tiroler Spitäler erhobenen Daten zeigen nicht, dass die Corona-Impfung unzureichend wirkt. Rein statistisch steigt mit dem Anteil der geimpften Bevölkerung auch die Anzahl der Impfdurchbrüche.
Fast alle Patienten mit Vorerkrankung
Laut den Tiroler Kliniken hilft die Impfung gut und verhindert schwere Verläufe. Fast alle Patienten mit Impfdurchbrüchen seien immunsupprimiert, sehr alt, hätten Krebs oder eine Autoimmunerkrankung. In Israel zeigt sich unterdessen die gute Wirksamkeit der Impf-Auffrischungen. Ungeimpfte sind am wenigsten geschützt. Was stimmt ist, dass der Impfschutz Studien zufolge vor allem bei Älteren nach einigen Monaten etwas nachlässt.
Tatsächlich steigt in Österreich der Anteil der Impfdurchbrüche. Das lässt sich anhand der regelmäßig erscheinenden Berichte der Österreichischen Agentur für Ernährungssicherheit (AGES) zu Impfdurchbrüchen erkennen.
Betrachtet man nur die letzten vier Kalenderwochen (KW 35-38) waren unter den symptomatischen Corona-Fällen 28,70 Prozent vollständig geimpft.
Wahrscheinlichkeit steigt
Das ist allerdings kein Hinweis darauf, dass die Corona-Impfung unzureichend wirkt. Rein statistisch ist zu erwarten, dass wenn der Anteil der Geimpften in der Bevölkerung steigt, auch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass unter den Covid-19-Fällen Geimpfte sind. Das erklärt sich daraus, dass obwohl die Impfung sehr gut wirkt, nicht alle Infektionen vermieden werden können. "Wenn alle Personen einer Population geimpft sind, sind alle Infektionen, die auftreten, bei Personen, die vollständig geimpft sind; sprich es beträgt der Anteil der Fälle von Impfdurchbrüchen an den Fällen von COVID-19 100 %", wird in den AGES-Berichten beschrieben
So viele Geimpfte sind im Spital
Einzelne Krankenhäuser nennen allerdings Zahlen. Nach Angaben der Tiroler Kliniken etwa seien an der Uniklinik Innsbruck mit Stand 6. Oktober fünf der acht Corona-Patientinnen und Patienten auf der Normalstation geimpft gewesen (62,5 Prozent). Drei der zehn Corona-Patienten auf der Intensivstation waren demnach geimpft (30 Prozent). Mit Stand 22.9. seien sogar acht der zehn Corona-Patienten auf der Normalstation geimpft gewesen (80 Prozent). Bei den Intensivpatienten ist das Verhältnis gleich geblieben.
Beim Anführen reiner Prozentzahlen Geimpfter auf Intensivstationen wird häufig außer Acht gelassen, wie groß bzw. klein die Gruppe der Corona-Intensivpatienten insgesamt ist (10). Viele Menschen, die früher wegen Corona auf Intensivstationen gelandet wären, müssen jetzt aufgrund ihres Impfschutzes nicht mehr dorthin.
Dr. List über die Vorarlberger Intensivstation
(APA)
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