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Corona-Hilfsagentur COFAG sucht neuen Co-Chef

Co-Geschäftsfüher Bernhard Perner will sich im zweiten Quartal zurückziehen.
Co-Geschäftsfüher Bernhard Perner will sich im zweiten Quartal zurückziehen. ©APA
Co-Geschäftsfüher der staatlichen Corona-Hilfsagentur COFAG, Bernhard Perner, zieht sich zurück. Die Arbeiten für die Suche eines neuen Co-Chefs laufen bereits.
Hilfszahlungen-Anfrage nicht folgenlos
Automatische Meldung von Corona-Verstößen

Das Finanzministerium holt gerade Angebote von Personalberatern für die Neu-Ausschreibung von einem der beiden Geschäftsführerposten bei der staatlichen Corona-Hilfsagentur COFAG ein. Co-Geschäftsfüher Bernhard Perner will sich im zweiten Quartal zurückziehen. Indes ist heute im Budgetausschuss jener bereits angekündigte Beschluss geplant, durch den die COFAG automatisch über Corona-Verstöße von Firmen informiert wird.

"Schnittstelle" für COFAG wird geschaffen

Es geht im Budgetausschuss des Nationalrats ab 13 Uhr um eine sogenannte "Schnittstelle" für die COFAG. Diese soll Datenlieferung von Bezirksverwaltungsbehörden an die Förderungsstelle automatisieren. Verstöße gegen die COVID-19 Förderungsbestimmungen werden dann automatisch und rückwirkend mit 1. November 2021 von den Bezirksbehörden an die COFAG bzw. die Abwicklungsstelle übermittelt. Der Datenaustausch soll mit dem sogenannten COVID-19-Compliance-Gesetz, einer Novelle zum Transparenzdatenbankgesetz 2012, ermöglicht werden. Gibt es Verstöße und ein gefördertes, schwarzes Schaf bekommt eine Strafe ausgestellt, werden auch die Hilfen für jenen Monat zurückgefordert, in dem der Verstoß stattgefunden hat.

Arbeiten an Co-Chef-Suche

Die Ausschreibung des Co-Chefpostens geht nicht automatisch. Noch holt das Finanzministerium Angebote von vorgesehenen, begleitenden Personalberatungsunternehmen ein. Danach wird die Neu-Ausschreibung im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" und mindestens einer weiteren österreichweiten Tageszeitung inseriert, hieß es aus dem BMF zur APA. Die Ausschreibung der Funktion als Mitglied der Geschäftsführung der COVID-19 Finanzierungsagentur des Bundes GmbH (COFAG) hat gemäß den Bestimmungen des Stellenbesetzungsgesetzes möglichst sechs Monate vor, spätestens jedoch innerhalb eines Monats nach Freiwerden der Stelle zu erfolgen.

Der derzeitige COFAG-Zweiervorstand war von den Regierungsparteien proporzhaft besetzt worden. Von schwarz-türkiser Seite war Perner gekommen, von den Grünen Marc Schimpel. Perner ist seit 2016 auch Geschäftsführer der für Bankenabwicklungen zuständigen ABBAG. Dass er seine COFAG-Geschäftsführerfunktion zurücklegen werde, sei laut früheren Angaben des Ministeriums immer klar gewesen und von Perner anlässlich seiner Bewerbung auch so kommuniziert worden. Zuvor hatten die Grünen selbst Perners Gagen in einer parlamentarischen Anfrage hinterfragt.

Einen Namen als Experte hatte sich Perner im Rahmen der Abwicklung der früheren Hypo Alpe Adria gemacht, als er noch im Finanzministerium gearbeitet hatte. Ehe er im März 2020 zur COFAG wechselte, war Perner nach seiner Tätigkeit im BMF zwischenzeitlich auch Prokurist bei der Staatsholding ÖBAG geworden.

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(APA/Red)

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