Corona brachte für Supermärkte nur wenige Änderungen

Fünf Jahre nach dem Beginn der Corona-Lockdowns schaut die Welt heute in vielen Bereichen anders aus. Im heimischen Lebensmitteleinzelhandel ist das aber nicht in erster Linie der Viruspandemie geschuldet, wie Einschätzungen von Branchenkennern gegenüber der APA besagen. Fest steht grundsätzlich: Die Kunden kaufen verstärkt die besonders günstigen Produkte. Einen gewissen Schub brachte Corona bei bargeldlosen Zahlungen.
Pandemie verstärkte Kartenzahlungen
Mittlerweile wird etwa die Hälfte der Einkäufe im Lebensmitteleinzelhandel mit Karten oder bargeldlos erledigt. Vor Corona waren es etwa 30 Prozent, heißt es etwa von Spar. Da sich das Leben jedoch insgesamt immer mehr digitalisiert, steigern sich die Zahlen hier allerdings auch ohne Pandemie.
Die Teuerung, die viele Kunden freilich besonders beschäftigt und oft belastet, liegt aber nicht an Corona, sondern an der Energiepreiskrise und der folgenden hohen und langandauernden allgemeinen Inflation, die erst jetzt zum Jahresstart neuerlich aufgeflammt ist. Die Preise angefacht haben auch witterungsbedingte Schwankungen bei Kakao und Kaffee und den Rahmenbedingungen auf internationalen Märkten.
Frisch-Lebensmittellieferungen heben nicht ab
Vorübergehend hatte es zumindest in der Millionenstadt Wien so ausgeschaut, als würde sich auch ein womöglich relevanter Markt fürs Bestellen von frischen Lebensmitteln auftun. Für die Supermärkte stellte sich das aber tendenziell als zu teuer heraus. In Österreich spricht im Vergleich zu anderen europäischen Ländern dann aber auch die immense Dichte an Lebensmittelmärkten eine Rolle.
In Wien kämpfen neben Billa, Hofer und Interspar die Online-Lebensmittelhändler Alfies, Gurkerl und Hausfreund um Marktanteile. Interspar liefert im Großraum Wien sowie in der Stadt Salzburg und Umgebung. Der Diskonter Hofer bietet in Wien eine Lebensmittel-Hauszustellung mit dem Lieferdienst Roksh an. Zwei Pioniere im heimischen Online-Lebensmittelhandel - nämlich die Tiroler Supermarktkette MPreis und der oberösterreichische Nahversorger Unimarkt - machten 2023 aus wirtschaftlichen Gründen ihren Online-Shop komplett dicht. Viele kleinere aber zum Teil auch internationale Anbieter, die es während der Lockdowns versuchten, schlossen sehr rasch wieder.
KI-Einsatz für weniger Verschwendung
Die Digitalisierung schritt in den vergangenen fünf Jahren auch unabhängig von Covid voran. Vom Kunden unbemerkt kommt beispielsweise öfter Künstliche Intelligenz (KI) zum Einsatz. Das geht zum Beispiel, um die Lebensmittelverschwendung zu senken. Das senkt freilich auch die Kosten.
(APA/Red)
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