Corona-Bonus: Auch Reinigungskräfte systemrelevant

"Die seit fast eineinhalb Jahren andauernde Corona-Krise hat auch die Herausforderungen und Ansteckungsgefahren für die Beschäftigten in der Reinigungsbranche zusätzlich erhöht", hieß es am Dienstag in einer Aussendung seitens der Frauenabteilungen der Gewerkschaft vida und des ÖGB.
Regierung kündigte Corona-Bonus für Ärzte und Pflegekräft an
Der Plan der Regierung sieht vor, dass die rund 189.000 Bediensteten in Krankenhäusern, stationären Einrichtungen bzw. mobilen Pflegediensten im Durchschnitt rund 500 Euro bekommen sollen. Konkret sollen den Bonus rund 26.000 Ärzte sowie 95.000 Pflege- und andere Mitarbeiter in Krankenanstalten erhalten, aber auch 68.000 Pflegekräfte in stationären Einrichtungen bzw. mobilen Diensten.
Ein entsprechender Initiativantrag war am 20. Mai dem Gesundheitsausschuss des Nationalrats zugewiesen worden. Olivia Janisch, Vorsitzende der Frauenabteilung in der für die Reinigungskräfte zuständigen Gewerkschaft vida, und ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzende Korinna Schumann, forderten die Regierung nun auf, auch den Reinigungskräften "für ihre systemrelevante Arbeit einen Bonus auszubezahlen".
Kritik an "mangeldem Gespür" der Regierung
Die beiden Gewerkschafterinnen kritisieren "das mangelnde Gespür der Regierung für die echten Lebens- und Arbeitsrealitäten der Menschen", weil beim Corona-Bonus die Reinigungskräfte nicht berücksichtigt wurden. Die anstrengenden systemrelevanten Reinigungsarbeiten würden mehrheitlich von Frauen erbracht, die dafür nur niedrig entlohnt würden. "Es ist ein Armutszeugnis, wenn die Regierung gerade den Reinigungskräften und anderen systemrelevanten Berufsgruppen wie etwa SanitäterInnen keine Corona-Bonus ausbezahlen will", so Schumann und Janisch.
(APA/Red)
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