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Copernicus-Karten zeigen: Hitzestress in Wien nimmt drastisch zu

Die Hitzebelastung in Wien nimmt stark zu.
Die Hitzebelastung in Wien nimmt stark zu. ©Canva (Sujet)
Eine neue Online-Plattform des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus visualisiert 85 Jahre Hitzebelastung – Wien und der Osten Österreichs sind besonders betroffen.
Hitzebelastungsindex für Österreich

Immer heißere Sommer, immer mehr Tropennächte: Was viele Menschen in den Städten längst spüren, wird nun mit eindrucksvollen Daten belegt. Die neue Plattform "Thermal Trace" des Copernicus-Klimawandeldienstes zeigt auf einer Weltkarte die Entwicklung von Hitze- und Kältestress weltweit über einen Zeitraum von 85 Jahren.

Hitzewellen in Österreich häufiger und intensiver

Für Österreich bestätigen die Karten insbesondere im Osten und Südosten des Landes eine massive Zunahme von Hitzetagen mit gesundheitlich belastender "gefühlter" Temperatur. In Wien wurde zuletzt 2017 ein Jahr mit weniger als 80 Tagen mit Hitzestress registriert. In den vergangenen Jahren lagen die Werte teils bei über 100 Tagen jährlich.

"Die wiederholten und intensiven Hitzewellen, die viele von uns in den letzten Monaten erlebt haben, sind nur ein Beispiel für die Auswirkungen von Hitzestress", erklärt Klimaforscherin Rebecca Emerton. Der Copernicus-Dienst zeigt dabei nicht nur objektive Temperaturen, sondern berücksichtigt auch Wind, Luftfeuchtigkeit und Strahlung – also Faktoren, die die gefühlte Temperatur beeinflussen.

Online-Tool für individuelle Auswertung

Das frei zugängliche Tool erlaubt es Nutzern, bestimmte Regionen, Zeiträume und Belastungsstufen auszuwählen. Damit lassen sich Trends auch auf lokaler Ebene analysieren – ein wertvolles Instrument für Städteplanung, Gesundheitswesen und Klimapolitik.

Die Plattform ist Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus, das Daten zur Umwelt- und Klimaveränderung systematisch sammelt und aufbereitet.

(APA/Red)

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